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Ursprung der Lahn.

An der äussersten Grenze des königlich preussischen Kreises Siegen, da wo derselbe die Standesherrschaft Wittgenstein berührt, unmittelbar über der nördlichsten Spitze des Herzogthums Nassau liegt ein für den Geographen sehr interessanter Punkt. Denn hier in hohem Gebirgsland, wo der nördlichste Theil des Westerwaldes, den man nach seinem bedeutendsten Höhepunkte die kalte Eiche nennt und das mit dem Ederkopfe beginnende Rothlagergebirge in einander übergehen, hat die Natur, ähnlich wie im Fichtelgebirge, eine Scheide gebildet, von welcher die Wasser nach allen Himmelsgegenden auseinanderfliessen. Hier entspringt die Eder unmittelbar am Ederkopf und führt in nordöstlicher Richtung ihre Gewässer der Fulda zu; von ihrer Quelle kaum mehr als eine Stunde südlich nimmt die Lahn ihren Ursprung, welche anfangs fast parallel mit ihr hinströmt, um später, in einem grossen Bogen sich wendend, in einer ihrem oberen Laufe gerade entgegengesetzten Richtung dem Rheine zuzufliessen. Zwischen diesen beiden Punkten aber, wenig mehr als eine Viertelstunde von der Lahnquelle entfernt, entspringt die Sieg, und nimmt durch eine gewissermassen in die beiden beginnenden Flussgebiete eingeschobene Senkung ihren Weg in westlicher Richtung nach dem Rheine hin, Und damit auch der Abfluss nach Süden nicht fehle, quellen eine

Empfohlene Zitierweise:
August Spieß: Das Lahntal von seinem Ursprung bis zur Ausmündung nebst seiner nächsten Umgebung. Verlag von L. J. Kirchberger, Dillenburg 1866, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Spiess_Das_Lahnthal.pdf/34&oldid=- (Version vom 1.8.2018)