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EINLEITUNG.


Erst seitdem im Jahre 1862 die nassauische Staatsbahn in Betrieb gesetzt worden ist, hat sich das Interesse des grösseren Reisepublikums dem Lahnthal in verdienter Weise zugewendet. Zwar führt schon seit Menschengedenken durch seinen oberen Theil von der Ohmmündung bis Giessen eine sehr frequente, Nord- und Süddeutschland verbindende Strasse, und ihr zur Seite zieht auch bereits seit Jahrzehnten die Main-Weserbahn hin, und ebenso ist sein unterster Theil, durch den vielbesuchten Kurort Ems schon lange allbekannt; dagegen berührt die von Giessen abwärts nach dem Rheine führende Chaussee das eigentliche Flussthal nur an drei Punkten, bei Wetzlar, in Weilburg und Limburg, um bald darauf wieder die Höhenzüge zu gewinnen, welche sie mehrere Stunden seitwärts von ihm überschreitet. Zwischen Weilburg und Nassau sind sogar bis auf den heutigen Tag einzelne Strecken desselben noch von keinen Vicinalwegen durchzogen, weil seine Enge und seine vielen, zum Theil sehr bedeutenden Windungen ihre Anlage erschwert oder überflüssig macht. Während daher früher die Reisenden, welche ihr Weg durch das Lahnthal führte, nur einzelne, allerdings sehr schöne und interessante Bruchstücke des Ganzen zu sehen Gelegenheit hatten, und bei Touristen die Schönheit und Grossartigkeit des nahen Rheinthals ein Interesse für das ohnehin in seinen romantischsten Partien schwer zugängliche Seitenthal nicht aufkommen liess, können

Empfohlene Zitierweise:
August Spieß: Das Lahntal von seinem Ursprung bis zur Ausmündung nebst seiner nächsten Umgebung. Verlag von L. J. Kirchberger, Dillenburg 1866, Seite VII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Spiess_Das_Lahnthal.pdf/8&oldid=- (Version vom 1.8.2018)