Seite:Tacitus Germania Baumstark 39.jpg

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42.

Neben den Hermunduren wohnen die Naristen, weiter die Markomannen und Quaden. Hervorragend ist der Markomannen Ruhm und Stärke, denn auch selbst ihr Sitz ward, da sie die Bojer dort vertrieben, durch Tapferkeit erworben. Doch auch die Naristen und Quaden sind nicht entartet. Und das nun ist gleichsam Germaniens Stirne, soweit sie durch die Donau vollzogen wird. Den Markomannen und Quaden verblieben bis in unsere Zeit Könige aus heimischem Stamme, Maroboduus’ und Tuders edles Geschlecht; jetzt dulden sie auch fremde. Doch Gewalt und Macht kommt diesen Königen durch römisches Ansehen; selten werden sie mit unsern Waffen unterstützt, häufiger durch unser Geld, und sind deßhalb nicht schwächer.

43.

Weiter zurück schließen den Rücken der Markomannen und Quaden die Marsigner und Buren, in Sprache und im ganzen Leben das wahre Bild der Sueven. Die Cotiner überweiset die gallische Sprache, die Osen die pannonische, daß sie nicht Germanen sind, und weil sie Auflagen dulden. Den einen Theil der Abgaben legen die Sarmaten auf, den andern Theil die Quaden als Leuten fremden Ursprungs. Die Cotiner, zur desto größeren Scham, graben auch nach Eisen. Alle diese Völker haben wenig flaches Land, sonst nur Rauhwälder inne und Gipfel und Höhen der Berge. Denn es trennt und zerreißt Suevien, ein fortlaufender Zug von Bergen, auf dessen anderer Seite gar viele Völker Hausen, unter denen am

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Publius Cornelius Tacitus: Die Germania des Tacitus. Freiburg i. Br.: Herder’sche Verlagshandlung, 1876, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tacitus_Germania_Baumstark_39.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)