Seite:Tagebuch Russlandfeldzug 0172.jpg

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Binnen einen Zeitraum von dreyßig Jahren, in welchem das Regiment als Husaren existiret hat, haben sich nie die so vielfältigen Todes- und AbgangsArten vereinzelt zugetragen, die sich hier in einen Zeitraum von Sechs Monaten allein zusammendrängten, denn es befanden sich unter nebenstehenden 143. Mann mit eingeschloßen:

4. Ertrunkene, wovon 2. in Flüßen umkamen, und 2. im Abenddunkel in einen unverwahrten Brunnen stürzten.

1. Mann, so bei der im Hauptquartier ausgebrochenen Feuersbrunst mit verbrannte,

3.     "     so in Folge der hierbei erlittenen starken Brandschäden starben

1.     "     so vorsäzlich durch einen Adjutant des österreichischen General v. Flagger erstochen, und

1.     "     so durch Unvorsichtigkeit eines Mousquetiers vom InfanterieRegiment Prinz Clemens erschoßen wurde.

2.     "     starben durch den allzujählingen Übergang aus der Kälte in die Wärme, augenblicklich am Schlage

1.     "     erfrohr auf Vedette beide Füße und unterlag der Amputation

1.     "     von den Ersazmannschaften erhing sich auf den Transport zum Regimente, und

2. zur Kugel verurtheilte Mann überstanden die Todesangst und wurden nach erfolgter Begnadigung vom Regimente entfernt.

Überdies geriethen Zwey Hundert und Vier Mann

in feindliche Gefangenschaft, wovon ein Theil bald früher bald später sich selbst rancionirte, ein anderer und zwar bedeutender Theil in Kiow, als den Aufbewahrungsorte dieser Gefangenen verstorben seyn soll, der Überrest aber nach der Schlacht bei Leipzig freygegeben

Empfohlene Zitierweise:
F. W. Winkler: Bemerkungen über den Feldzug gegen Rußland in den Jahren 1812 und 1813., Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tagebuch_Russlandfeldzug_0172.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)