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Mondlicht


Wie liegt in Mondenlichte
Begraben nun die Welt;
Wie selig ist der Friede,
Der sie umfangen hält!

5
Die Winde müssen schweigen,

So sanft ist dieser Schein;
Sie säuseln nur und weben,
Und schlafen endlich ein.

Nun öffnen sich die Blumen,

10
Die Kelche strömen Duft;

Und kennest du den Vogel
Der aus den Büschen ruft?

Wie bin ich solchen Friedens
Seit lange nicht gewohnt!

15
Sei du in meinem Leben

Der liebevolle Mond.

Empfohlene Zitierweise:
Theodor Storm: Sommergeschichten und Lieder. Duncker, Berlin 1851, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Storm_Sommergeschichten_und_Lieder.djvu/112&oldid=- (Version vom 1.8.2018)