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Zur Nacht.


Vorbei der Tag! Nun laß mich unverstellt
Genießen dieser Stunde vollen Frieden!
Nun sind wir unser; von der frechen Welt
Hat endlich uns die heilige Nacht geschieden.

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Laß einmal noch, eh sich dein Auge schließt,

Der Liebe Strahl sich rückhaltlos entzünden;
Noch einmal, eh im Traum sie sich vergißt,
Mich deiner Stimme lieben Laut empfinden!

Was giebt es mehr? der stille Knabe winkt

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Zu seinem Strande lockender und lieber;

Und wie die Brust dir athmend schwellt und sinkt,
Trägt uns des Schlummers Welle sanft hinüber.

Empfohlene Zitierweise:
Theodor Storm: Sommergeschichten und Lieder. Duncker, Berlin 1851, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Storm_Sommergeschichten_und_Lieder.djvu/137&oldid=- (Version vom 1.8.2018)