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Georg Christoph Lichtenberg unter Pseudonym Conrad Photorin: Timorus, das ist, Vertheidigung zweyer Israeliten, die durch die Kräftigkeit der Lavaterischen Beweisgründe und der Göttingischen Mettwürste bewogen den wahren Glauben angenommen haben

sind, und wodurch mehr Seelen an einem Sonntage oder an einem Sonnabend hingeraffet werden, als an den schrecklichen Abenden zu Drurylane[1] in einer Comödie oder in einem Ballet; daß man, sage ich, solche Krankheiten nur durch moralische Mittel heilen könne, ist ein Vorurtheil, welches unsere alten Seelenquacksalber von einem ähnlichen der gemeinen Quacksalber und Marktschreyer hergenommen haben. Diese letzteren haben nemlich lange geglaubt, Krankheiten des Körpers ließen sich nur durch physische Mittel heilen. Wie unsere guten Alten aber in diesem Punkt so lange haben im Finstern herumtappen können, verstehe ich nicht so ganz recht. Denn laßt sie Influxionisten, laßt sie Occasionalisten, laßt sie Harmonisten gewesen seyn, ja laßt sie mein


  1. Eine Gegend in London, wo ein Gebäude befindlich ist, in welchem unter der Anführung eines berüchtigten Bösewichts, Namens Garrick, dem Teufel sechsmal die Woche, göttliche Ehre erwiesen wird.
Empfohlene Zitierweise:
Georg Christoph Lichtenberg unter Pseudonym Conrad Photorin: Timorus, das ist, Vertheidigung zweyer Israeliten, die durch die Kräftigkeit der Lavaterischen Beweisgründe und der Göttingischen Mettwürste bewogen den wahren Glauben angenommen haben. , Berlin 1773, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Timorus-Lichtenberg-1773.djvu/49&oldid=- (Version vom 1.8.2018)