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Georg Christoph Lichtenberg unter Pseudonym Conrad Photorin: Timorus, das ist, Vertheidigung zweyer Israeliten, die durch die Kräftigkeit der Lavaterischen Beweisgründe und der Göttingischen Mettwürste bewogen den wahren Glauben angenommen haben

einem Entschluß gehörige Zündloch angebracht hat, so daß ich glaube, daß eine vollständige Theorie dieser Zündlöcher der höchste Flug des theorisirenden Menschen wäre, wogegen des albernen, oberwähnten Präbendarii Sterne, mit so vielem pralerischen Wörterkram versprochene Theorie von den Knopflöchern, wahres Kehricht und Sentinisches Gewäsch seyn müßte. Die Geschichte ist die: Warum der Mond ohne Nagel und Strick dort oben hängt, ohne uns auf die Köpfe zu fallen, wenn wir drunter weggehen, hat ein alter Inspektor bey der Münze zu Londono) errathen, als ihm einmal ein Apfel, der nicht grösser als eine Faust war, von einem Baume auf die Nase fiel. Nun haben die Philosophen über diese Materie seit jeher schon in ihren Nasen gegrübelt, auswendig dran gegrübelt, den Zeigefinger daran gerieben, die ganze Nase in ein Buch gesteckt, sie wieder herausgezogen, in die ganze Hand genommen, Brillen darauf gesetzt, sie an die Tubos angestoßen, ja gar, wie Thales und Bianchinip), bey der Nacht gestolpert und drauf gefallen, und doch haben

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Georg Christoph Lichtenberg unter Pseudonym Conrad Photorin: Timorus, das ist, Vertheidigung zweyer Israeliten, die durch die Kräftigkeit der Lavaterischen Beweisgründe und der Göttingischen Mettwürste bewogen den wahren Glauben angenommen haben. , Berlin 1773, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Timorus-Lichtenberg-1773.djvu/61&oldid=- (Version vom 1.8.2018)