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Heinrich Heine: Ueber den Denunzianten Eine Vorrede zum dritten Theile des Salons

befreyte, er hat vielleicht auch der Literatur dadurch genützt, aber ich möchte in einem solchen Feldzuge meine Sporen nimmermehr erworben haben. Auch gegen Herrn Gutzkow, und wäre Gutzkow ein Vatermörder gewesen, hätte ich nicht meine Philippika donnern mögen, während er im Kerker lag oder gar vor Gericht stand. Und ich bin weit davon entfernt, auf alle germanische Tugenden Anspruch zu machen, vielleicht am wenigsten auf eine gewisse Ehrlichkeit, die ebenfalls als ein besonderes Kennzeichen des Germanenthums zu betrachten ist. Ich habe manchem Thoren ins Gesicht gesagt er sey ein Weiser, aber ich that es aus Höflichkeit. Ich habe manchen Verständigen einen Esel gescholten, aber ich that es aus Haß. Niemals habe ich mich der Zweideutigkeit beflissen, ängstlich die Ereignisse abwartend, in der Politik wie im Privatleben, und gar niemals lag meinen Worten ein erbärmlicher Eigennutz zum Grunde. Von der Menzelschen Politik in der Politik darf ich hier nicht reden, wegen der Politik. Uebrigens

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Ueber den Denunzianten Eine Vorrede zum dritten Theile des Salons. Hoffmann und Campe, Hamburg 1837, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_den_Denunzianten-Heine.djvu/20&oldid=- (Version vom 1.8.2018)