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Heinrich Heine: Ueber den Denunzianten Eine Vorrede zum dritten Theile des Salons

Auch ist Morden eine Sünde, und gar das Duell! wird es nicht aufs Bestimmteste verboten durch die Religion, durch die Moral und durch die Philosophie? Aber will man beständig mit deutscher Nazionalität bramarbasiren, will man für einen Helden des Deutschthums gelten, so muß man tapfer seyn, so muß man sich schlagen sobald ein beleidigter Ehrenmann Genugthuung fordert, so muß man mit dem Leben einstehen für das Wort, das man gesprochen. Das tapferste Volk sind die Deutschen. Auch andere Völker schlagen sich gut, aber ihre Schlachtlust wird immer unterstützt durch allerley Nebengründe. Der Franzose schlägt sich gut wenn sehr viele Zuschauer dabey sind, oder irgend eine seiner Lieblingsmarotten, z. B. Freiheit und Gleichheit, Ruhm und dgl. m. auf dem Spiele steht. Die Russen haben sich gegen die Franzosen sehr gut geschlagen, weil ihre Generäle ihnen versicherten, daß diejenigen unter ihnen, welche auf deutschem oder französischem Boden fielen, unverzüglich hinten

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Heinrich Heine: Ueber den Denunzianten Eine Vorrede zum dritten Theile des Salons. Hoffmann und Campe, Hamburg 1837, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_den_Denunzianten-Heine.djvu/23&oldid=- (Version vom 1.8.2018)