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Heinrich Heine: Ueber den Denunzianten Eine Vorrede zum dritten Theile des Salons

Schauspiel, daß ich an Feigheit kaum mehr glaubte. Diese Schlaglust fand ich besonders bey meinen speziellen Landsleuten, den Westfalen, die, von Herzen die gutmüthigsten Kinder, aber bey vorfallenden Mißverständnissen den langen Wortwechsel nicht liebend, gewöhnlich geneigt sind den Streit auf einem natürlichen, so zu sagen freundschaftlichen Wege, nemlich durch die Entscheidung des Schwerdtes, schleunigst zu beendigen. Deßhalb haben die Westfalen auf den Universitäten immer die meisten Duelle. Herr Menzel aber ist kein Westfale, ist kein Deutscher, Herr Menzel ist eine Memme. Als er mit den frechsten Worten die bürgerliche Ehre des Herrn Gutzkow angetastet, die persönlichsten Verläumdungen gegen denselben losgegeifert, und der Beleidigte, nach Sitte und Brauch deutscher Jugend, die geziemende Genugthuung forderte: da griff der germanische Held zu der kläglichen Ausflucht, daß dem Herrn Gutzkow ja die Feder zu Gebote stünde, daß er ja ebenfalls gegen ihn drucken lassen könne was

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Heinrich Heine: Ueber den Denunzianten Eine Vorrede zum dritten Theile des Salons. Hoffmann und Campe, Hamburg 1837, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_den_Denunzianten-Heine.djvu/25&oldid=- (Version vom 1.8.2018)