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Heinrich Heine: Ueber den Denunzianten Eine Vorrede zum dritten Theile des Salons

noch der Freiheit zu befürchten hat. Das Losdonnern gegen heimische Gewalten ist schon weit bedenklicher. Aber um für Volkstribunen zu gelten, müssen unsere Teutomanen manchmal ein freyheitliches Wort gegen die deutschen Regierungen riskiren, und in der frechen Zagheit ihres Herzens bilden sie sich ein, die Regierungen würden ihnen gern ein gelegentlich bischen Demagogismus verzeihen, wenn sie dafür desto unablässiger den Franzosenhaß predigten. Sie ahnen nicht, daß unsere Fürsten jetzt Frankreich nicht mehr fürchten, des Nazionalhasses nicht mehr als Vertheidigungsmittel bedürfen, und den König der Franzosen als die sicherste Stütze des monarchischen Princips betrachten.

Wer je seine Tage im Exil verbracht hat, die feuchtkalten Tage und schwarzen langen Nächte, wer die harten Treppen der Fremde jemals auf und abgestiegen, der wird begreifen, weßhalb ich die Verdächtigung in Betreff des Patriotismus mit wortreicherem Unwillen von mir abweise als

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Heinrich Heine: Ueber den Denunzianten Eine Vorrede zum dritten Theile des Salons. Hoffmann und Campe, Hamburg 1837, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_den_Denunzianten-Heine.djvu/35&oldid=- (Version vom 1.8.2018)