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de Etiquettes“ von Madame de Genlis, die Memoiren von Dangeau und von Horace Walpole.

Anmerkung 6 (Seite 30). Vgl. Saint-Simon und Goethes „Werther“. – Die Seele ist vielseitig, wie ein feingeschliffener Brillant; ein Teil ihrer Einbildungskraft wird dadurch verbraucht, sich der Gesellschaft gegenüber vorzusehen. Charakter ist ein Reiz, der die meisten Frauenherzen bezaubert. Daher der Erfolg junger ernster Offiziere. Die Frauen verstehen es vortrefflich, zwischen dem Ungestüm leidenschaftlicher Regungen, deren Möglichkeit sie in ihrem Herzen fühlen, und der Stärke des Charakters zu unterscheiden. Die vornehmsten Frauen werden in dieser Hinsicht mitunter durch etwas Charlatanerie getäuscht. Man kann sie unbesorgt anwenden, sobald man merkt, daß die Kristallbildung begonnen hat.

Anmerkung 7 (Seile 32).

Nessun maggior dolore
Che ricordarsi del tempo felice
Nella miseria...“
 Dante, Hölle V. 121 f.
[Nichts schmerzt so tief,
Als die Erinnerung an glückselge Zeiten
Im Unglück ...]

Anmerkung 8 (Seite 38). Gerade dieser nervösen Sympathie möchte ich die wunderbare und unerklärliche Wirkung der Modemusik zuschreiben. (Dresden, Rossini, 1821.) Wenn sie nicht mehr mode ist, wird sie deshalb nicht schlechter,

Empfohlene Zitierweise:
Stendhal übersetzt von Arthur Schurig: Über die Liebe (De l’Amour). Leipzig 1903, Seite 345. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_die_Liebe_345.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)