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einigen Werken, wie z. B. in den Monumenta Boica, so ziemlich in allen Schriften Schöpflin’s und vor allem bei Lünig in ganz erstaunlich grosser Menge vorhanden sind, scharf ins Auge fassen wollte. Man kann es geradezu heraussagen, dass von den älteren Urkundenbüchern auch nicht ein einziges allen Anforderungen entspreche, die wir jetzt mit Fug und Recht zu stellen gewohnt sind. Freuen wir uns immerhin, dass wir weiter gekommen, aber vergessen wir doch ja den Dank nicht, den wir jenen bei ungleich mangelhafterem Apparate unternommenen Arbeiten schuldig sind. Die Erath, Gercken, Gudenus, Moritz, Neugart, Ried, Würdtwein, Zapf u. s. w., sollten stets Respectspersonen für uns bleiben.

Wie es nun aber eine allbekannte Thatsache ist, dass wir in Deutschland kein mit Lehrmitteln und sonstigem Bedarfe ausgerüstetes Centralinstitut zur Pflege des Urkundenwesens besitzen, so ist es auch nicht minder constatirt, dass die seit einigen Decennien bei der Publication von Archivalien zur Anwendung kommende bessere Methode, nicht sowohl das Verdienst einer dominirenden Schule, als vielmehr einzelner, in der Hauptsache allerdings die gleichen Überzeugungen hegender, aber in Nebendingen doch verschiedene Auffassungen vertretender Herausgeber von grösseren, bahnbrechenden

Empfohlene Zitierweise:
Karl Heinrich Roth von Schreckenstein: Wie soll man Urkunden ediren?. Verlag der H. Laupp’schen Buchhandlung, Tübingen 1864, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wie_soll_man_Urkunden_ediren%3F.pdf/16&oldid=- (Version vom 1.8.2018)