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Emil Pauls: Zauberwesen und Hexenwahn am Niederrhein. In: Beiträge zur Geschichte des Niederrheins, Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsvereins. 13. Band, 1898. S. 134-242

b) Antwort des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm auf die Beschwerde über zu langsame Erledigung der bei der pfalzgräflichen Kanzlei eingegangenen Hexenprozess-Sachen. (Nach einem Vermerk): Düsseldorf, 1631 Juni 28; communicata 4. Juli 1631.
Düsseldorfer Staatsarchiv: Prothocollum des Düsseldorfer Landtags vom Jahre 1631.

„Ihre Furst.-Dchlt. haben nit underlassen uber diesen punct dero stäthalter und rathe zu vernehmen; welche diesen bericht gethan, dass gegen die unholden allemahl der gebühr verfahren. Wan nue redliche und im rechten bestendige anzeig vorhanden gewesen, und weil die sach altioris indaginis, weme und welcher gestalt man die commission geben sollte, so sein Ihr F. Dchlt. desswegen und sonsten in nachdenken, wie ein bestendiger modus gefunden werden muege, etwan schleuniger zu verfahren“.


IV.
Johann von Walde genannt Kranhus, der der Zauberei beschuldigt ist, verpflichtet sich, auf Ersuchen der geistlichen oder weltlichen Räte (des Herzogs von Jülich) oder des Ketzermeisters jederzeit vor Gericht sich zu stellen. Zur Sicherung dieser Verpflichtung, die seine Ehefrau mit anerkennt, setzt er Unterpfand in Ländereien. 1486 August 14.
Düsseldorfer Staatsarchiv. Jülich-Berg. Litteralien D II, 1. Or. Papier.

Ich Johan van Walde genant Kranhus doin kunt ind bekennen overmitz dese mine eigene hantschrift, so ich beruchtiget bin mit eitzliger negramancien ind wischelien: wanne ind wair mir m. g. l. h. doet bescheiden vur s. g. rede geistlich of werentlich of vur dem ketzmeister, dat ich willichlichen dar volgen ind komen sall ind genoech doin na iren erkentnissen sunder verzoch ind sunder wederreide. Ind daer vur hain ich mime g. h. vur ein wiss underpant gesat dit herna geschreven min erve ind gout, as mit namen dat vaitzlant 34 morgen, item dat rosenlant, dat heilt 16½ morgen, noch ein clein kempgen heilt 2½ morgen, item Joithofs gilt zo schatze umbrint 9 ort geldes; en maten of sache wer, ich deser vurschr. bescheidungen ind genoechdoin ungehoirsam wer, sall dis vurschr. min erve ind gout dem egenanten mime g. l. h. erflich zo erve ervallen sin ind ich ind mine erven ewentlich daran enterft sin. Dit vursch. alsamen ich Styna des vurschr. Johantz elige huissvrauwe mir geloven, stede vaste ind unverbruchlich zo halden. Geschreven up unser liever vrauwen avent assumptionis anno 86.


V.
Zwei Berichte des Vogts Winrich zu Bergheim über eine zu Bergheim (Erft) im Gefängnis sitzende, wiederholt gefolterte Frau.
Düsseldorfer Staatsarchiv. Jülich-Berg. Litteralien D II. No. 5.
A.

An Junker Gerhard von Berg, den man nennt Blens.

1491 Oktober 8.     

„Ouch han ich ein frau zo Bercheym seitzen, de besaid was van der frauwen, de zo Hoynkirchen verbrand ward, so han ich

Empfohlene Zitierweise:
Emil Pauls: Zauberwesen und Hexenwahn am Niederrhein. In: Beiträge zur Geschichte des Niederrheins, Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsvereins. 13. Band, 1898. S. 134-242. Düsseldorf: Ed. Lintz, 1898, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zauberwesen_und_Hexenwahn_am_Niederrhein.djvu/104&oldid=- (Version vom 1.8.2018)