Stunden der Andacht/Gebet für den Landesfürsten

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« Beim Ausheben der Thora an den übrigen drei Festen Stunden der Andacht Betrachtung, wenn der Neumond eingesegnet wird »
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Gebet für den Landesfürsten.[1]

„Bete für das Wohl deines Königs.”
 (Sp. d. Väter.)

Allmächtiger Gott und Herr des Weltalls! Von dir kommt alle Macht und alle Größe, du setzest Könige und Regenten auf ihren Thron, umgibst sie mit einem Strahl deiner Majestät, und verleihest ihnen Ansehen und Gewalt, daß sie Recht und Gerechtigkeit auf Erden handhaben, daß sie werden ein Schutz aller Gedrückten [23] und Bedrängten, eine Zuflucht aller Schwachen und Hilfsbedürftigen, und daß der Völker Heil und Wohl unter ihrem Scepter erblühe. – Zu dir beten wir aus des Herzens Tiefe und Fülle um Segen und Heil für unsern erhabenen, allgeliebten Landesfürsten und Vater, den Kaiser

Franz Joseph den Ersten.

Segne ihn Gott in deiner Allmacht, mit den besten Gaben deiner Liebe und Gnade. Gedenke ihm, was er in den wenigen Jahren seiner Regierung schon Großes und Heilsames hat geschaffen und vollbracht, und vergilt es ihm in Allem, was er beginnt und unternimmt. Segne ihn mit dem schönsten Segen gekrönter Häupter, mit der Liebe seiner Völker, mit dem Frieden seines Reiches, mit dem Glück und dem Wohlstande in dem weiten Gebiete, das sein Scepter umfaßt, daß er lange regiere in Glück und Herrlichkeit, den glorreichen Thron seiner Väter mit immer größerem Glanze umgebend.

Segne die durchlauchtige Landesmutter, unsre erhabene

Kaiserin Elisabeth.

Gib ihr in himmlischer Fülle Alles, was nur das Menschenherz und Frauenherz erfreuet.

Segne die hohen Diener, die Minister und Räthe, die ihm zur Seite stehen, daß Alles, was sie zum Heil des Staates unternehmen, unter ihrer Hand gedeihe, daß nicht der Unverstand der Thoren daran rüttle, nicht die Tücke der Böswilligen es zerstöre, sondern allgemeine Liebe und Vertrauen ihnen entgegen komme, und ihre edle Mühe unterstütze und fördere.

Und so möge dein Segen und deine Gnade walten über Alle, die dem Dienste des Vaterlandes ihre Kräfte widmen, die ihm dienen mit dem Arm, oder mit dem Geiste, die das Recht sprechen, die Wahrheit verbreiten, die Wissenschaft fördern, die Kunst pflegen, den Frieden sichern, und des Vaterlandes Ehre und Wohlfahrt mehren – Ihnen allen sende deinen himmlischen Segen, daß sie den ersehnten Lohn finden für ihre Bemühungen, daß des Lebens Glück und Freude ihre Schritte begleite und ihr Händewerk gelinge, zu ihrem und zu unsrer Aller Wohl und Heil.

Amen.

  1. Dieses, wie das Seelengebet an Festtagen, ist der Agende meines theueren seligen Gatten entnommen.