Topographia Austriacarum: Rotenmann

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Topographia Germaniae
Rotenmann (heute: Rottenmann)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1679, S. 47–48.
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Rotenmann / Rotenmanium.

Dieses ist auch eine Landsfürstliche / aber in Ober-Steyer / im Paltenthal / 8. Meil oberhalb Leubm / und sieben unterhalb Schlädming / gelegene Statt. Wolffgangus Lazius vermeynt lib. 12. Reip. Rom. sect. 6. cap. 7. daß deß Antonini Montana castra der Statt Rottenmann nicht uneben zugeeygnet werden können / daselbsten auch alte Schrifften verhanden [48] seyen / und das nächste Thal / sampt dem Closter / noch ad montem, und ins gemein Admind / genant werde. Auß dem Lateinischen Wort hätten die groben Leute erstlich / nach ihrer Sprach / und von dem rothen Berg / Rotenmon gemacht / so der eygentliche dieser Statt Nahmens Ursprung seye; daselbst auch der Rotbach / oder rubeus rivus, heutigs Tags Rappach genant werde. Und seye nahend Rottenmann / auff dem Berg Peczen / so Caput Rolandi geheissen werde / ein Römische Schrifft. Und dieses sagt Lazius. Andere berichten / daß das Wasser allhie Palten heisse. Conradus Ertzbischoff zu Saltzburg / der Anno 1312. gestorben / hat in dem Krieg / den Er mit Hertzog Albrechten zu Oesterreich geführt / Anno 1291. wie Gerardus de Roo sagt / oder zu Anfang deß 1291. Jahrs / wie Brunnerus in der Bayrischen Chronic will / diese Statt eingenommen.

Ausserhalb dieses feines Orts / war vor Jahren der Lutherischen Kirche / über welche sich die Herren Reformatores Anno 1599. auß sonderbarem Eyfer / also erzörnet / daß sie dieselbe in den Brand gesteckt / und die Mauren mit Pulver zersprengt haben. Ist der Herren Hoffmann Freyherren / gewesen / denen auch das auff einem hohen Berg / nahend der Statt / gelegne Schloß Strechau gehöret / so folgends ums Jahr 1629. der Herr Praelat zu Admont gekaufft hat.