Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Auspitz

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Topographia Germaniae
Auspitz (heute: Hustopeče)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 91.
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Auspitz / Hustopecz.

Es ligt diese Stadt zwischen Austerlitz und Niklsburg / von dem ersten 3. und von dem andern Ort 2. Meilen / und nicht weit von einem See / daran Braunowitz / Polehradice und Kobili / ligen. Es ist dieser Ort berühmt / wegen der stattlichen Ochsen- und Pferd-Märckte / so wochentlich allda seyn; und werden sonderlich die Ochsen / so die Raaber / Altenburger / Preßburger / Tyrnauer und Wartberger / auß Ungarn dahin bringen / ferner / von dannen / an weit entlegene Oerter getrieben / insonderheit aber von den Mährischen Metzgern erkaufft. Es gibt auch einen grossen Weinwachs um Auspitz / welcher aber / deß kalckichten Bodens halber / gar ungesund ist; daher es allhie wenig alte Leut / hergegen gar viel lahme und podagrische / gibet. Sonsten ligt dieser Ort / wegen der Oesterreichischen und Ungarischen Nachbarschafft / zu Friedens Zeiten / gar wol. Käiser Rudolff hat dem Grafen von Schwartzenberg / als er Anno 1598. die Vestung Raab in Ungarn erobert / das Städtlein Hustopecz / geschenckt; so vielleicht dieses Auspitz / welches die Böhmische Mährer Hustopecz nennen / seyn mag. Anno 1623. hat Bethlehem Gabor Auspitz eingenommen.