Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Nachod

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Topographia Germaniae
Nachod (heute: Náchod)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 48.
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Nachod.

Eine Stadt 2. Meilen von Jaromir / und an den Glatzischen Gräntzen / gelegen / so Anno 1427. zweymal von den Schlesiern / aber vergebens / belägert worden. Sie verbranten gleichwol die Vorstadt. Es hatte aber zu der Zeit Janek Holey die Stadt Nachod / sammt aller Zugehörung / umb 1500. Schock Meißnisch gekaufft. Folgends im Jahr 1442. war in Böheim grosse Rauberey / und ruckten die von Breßlau und Schweidnitz / mit gesamter Hülff der Fürsten in Schlesien / vor Nachod / darinn ihr geschworner Feind / der Kolda / sein Nest hielte; der ihnen aber entwischte / und kam / am dritten Tage der Belägerung / die Stadt in der Schlesier Hand / so sie / zusammt dem Schloß / wegbrenneten. Hernach / im 1449. Jahr / war abermals viel Streiffens im Lande / besonders vom jungen Kolda von Nachod / so der Thaboritischen / das ist / der Brüderischen / Confession; Hergegen Herr Görg Podjebradsky / deß Königreichs Stadthalter / der Hussitischen Lehr / war. Daher er solches Raubnest Nachod belägerte / und blieb darfür Czastolar / welches Pferd / als er in das Treffen ritte / nicht mit ihm fort wolte; so ihrer viel vor ein Zeichen eines bald künfftigen Todes gehalten. Endlich machte sich Kolda bey der Nacht darvon / und ließ die Stadt / sammt dem Schloß / denen / so darvor lagen. Was bey diesem noch währendem Krieg allhier vorgangen / davon wil sich nichts finden lassen / ohne Zweiffel aber wird diese Stadt sowol als andere ihrer Benachbarten mitleiden müssen.