Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Tein

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Topographia Germaniae
Tein (heute: Horšovský Týn bzw. Týn nad Vltavou)
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Teinitz
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 78–79.
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Tein / Tina, Theina.

Dieses Namens seyn 2. Ort in Böheim / das erste wird Teyn Horssawski genant / ligt im Pilsner Cräiß / nahend Taus und Kolowetz / und zwischen Pilsen und Waldmünchen / gegen der Ober-Pfaltz.

Das ander Tein / oder Teyn / ligt an der Wltaw oder Muldau / 3. Meylen von Thabor / nahend Bechin und Wesely. Und dieses Tein hat im nächsten Böhmischen Krieg wol etwas innen worden. Dann erstlich der Käiserliche General Graf Bucquoy Anno 1619. nachdem er die Schlacht wider den Grafen von Manßfeld erhalten / diese Stadt / sammt Lanisch / oder Lamisch / wie die Relationen sagen / und andern Orten / eingenommen; solche aber bald darauff der Böhmen General / Graf von Thurn / mit Sturm wieder erobert / und die Besatzung gantz nider gemacht / auch die ankommende Bucquoische Kriegsbedienten / so umb dieses keine Wissenschafft hatten / gefangen genommen. Und als hernach die Käiserlichen dieses Teyn wieder bekamen / so hat Anno 1620. obgedachter Graf von Manßfeld solches abermals erobert; welches aber [79] bald darauff / eben in diesem Jahr / Don Balthasar de Maradas, Käiserlicher Gebietiger zu Budweiß / zum dritten mal den Böhmischen Ständen hinweg genommen / geplündert und in brand gesteckt hat. Auß deß Caroli Carafae Germania restaurata erscheinet / daß die vorhin geweste Königliche Stadt Thein / jetzt deß Ertz-Bischoffs zu Prag seye.