Topographia Braunschweig Lüneburg: Steyerberg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Topographia Germaniae
Steyerberg
<<<Vorheriger
Steterburg
Nächster>>>
Stiege
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 191.
[[| in Wikisource]]
Steyerberg in der Wikipedia
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du unter Hilfe
Link zur Indexseite


[T106]
[191]
Steyerberg.

Ein Gräflich Ampthauß / sampt einem Flecken dabey / in der Ober-Graffschafft Hoya gelegen. Den verhandenen Nachrichtungen nach soll dieses Hauß von den Grafen zu Hallermund / oder wie andere wollen / von dem sieben vnd dreissigsten Bischoffe zu Minden / Ludolpho, im Jahr Christi 1304. erbawet seyn / vnd berichten alte Leute / daß sie von ihren Voreltern gehöret / es habe das Hauß zu anfang auff dem nechst vor dem Flecken gelegenen Sandberge / der Steinberg genant / gestanden / vnd davon den Nahmen bekommen / nachgehends aber sey es von den Grafen zur Hoya vnd Bruchhausen herunter genommen / vnd auff die ebene in das Morast / der Grund aber auff ein Schlingkwerck geleget worden / gestalt dann vorn am Eingange deß Hauses das Hoysche Wapen zu befinden. Es hat das Hauß einen Graben vmbher / auch vor diesem einen Wall gehabt / welcher aber niedergerissen / wie auch sonsten die Gebäwe bey gewesener Kriegs-Vnruhe von den Tyllischen Soldaten sehr verwüstet vnd verderbet worden. An beyden seiten / vnd vmb das Hauß fliesset ein Wasser / die Awe genant / welches für dem Hause über in zween Ströme getheilet / abfleusset / vnd verschiedene Mühlen daselbst treibet.

Das Flecken hat neben andern Häusern einen Adelichen Sitz / denen von Münchhausen zuständig / ist aber bey dem leidigen Kriegswesen übel zugerichtet / vnd nicht allein Zeit der Belagerung Nienburg vnd Stoltzenau / in anno 1625. ruinirt / geplündert / vnd verdorben / sondern auch im Jahr 1636. von den Schwedischen Völckern / vnter dem General Lesle mehrentheils in die Asche geleget / nunmehr aber in etwas wieder auffgebawet.