Topographia Circuli Burgundici: Anden

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Topographia Germaniae
Anden (heute: Andenne)
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Arlon
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 221.
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[221] Anden / Andenna, an der Maas / ein gutes und grosses Dorff / zwischen Namur und Huy / in der Graffschafft Namur / und zwar 3. Meilen von derselben Haupt-Statt gelegen / allda ein gar altes / und berühmtes Adeliches Stifft darinn 32. Jungfrauen / so sich verheurathen mögen / und 10. Chor-Herren / so den gedachten Jungfrauen in Geistlichen Sachen bedient seyn / sich auffhalten; und solches Collegium wird ein Praepositura Canonicarum genannt / so die H. Begga, deß Ersten oder alten Pipini, Haußmäyers in Franckreich / Tochter / und deß Anchisae, oder Ansegisi, Gemahlin / (denen König Dagobertus in Franckreich das Hertzogthum Brabant geschenckt / und auß welcher Ehe die folgende Pipini alle / wie auch Käyser Carol. M. herkommen seyn / angeordnet hat. Es wollen ihrer viel / daß die Begginen / oder Beguinen / oder solche Closter-Jungfrauen / die sich verheurathen mögen / und deren es gar viel in Niederland giebet / von der obgemeldten Hertzogin Begga ihren Nahmen tragen. Hergegen auch theils seyn / so solchen vom Lamberto Beguio, einem frommen Lüttichischen Priester / der umbs Jahr 1170. gelebt / herrühren. Aegid. Gelenius de magnit. Colon. lib. 4. p. 748. sagt also: B. Begga, filia Pipini Landensis, uxor Ansegisi, mater Pipini Heristalli, Austrasiae Principum, traditur fundatrix Begginarum, et Beggardorum, quibus Lambertus cognomento Beguius, Eburo, incrementa postea dedit. Theils nennen diesen Ort Audennas.