Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae: Fischhausen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Topographia Germaniae
Fischhausen (heute: Primorsk)
<<<Vorheriger
Eylau
Nächster>>>
Fogelsang
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1652, S. 25.
[[| in Wikisource]]
Primorsk (Kaliningrad) in der Wikipedia
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du unter Hilfe
Link zur Indexseite


[25]
Fischhausen

Ein kleines Städtlein in Preussen / an dem Frischen Haf / fünff Meilen von Königsperg gelegen / so Anno 1269. erbauet worden. Ist deß Bischofs von Samland Sitz gewesen / biß auf die Zeit Bischofs Georgen von Polentz / der diß Städtlein dem Marggraff Albrechten von Brandenburg / und ersten Hertzogen in Preussen übergeben / er aber gegen der Balgen gezogen / und Evangelisch worden ist; auch ein Weib genommen hat / Und haben seine Nachfolger / die Bischöffe zu Samland / (darunter Doct. Joachimus Morlinus, und D. Tilemannus Heshusius, gewesen;) hernach zu Königsperg gewohnt / und ist dieses Fischhausen zu einer Vogtey gemacht worden / darauß das Collegium, oder die Hohe Schul zu Königsperg / die Besoldung und Getreide empfähet. Das Schloß ligt oben an der Stadt / ein groß weitläuffig Gebäude / von Ziegelsteinen auffgeführet. Das Wasser laufft rings herumb. Es gibt viel Gehöltz diß Orths / und in demselben viel Elend / die der Herr Churfürst zu Brandenburg / als Hertzog in Preussen / umb Aegidii, wann sie auff der Brunst gehen / schlagen läst. Sihe Caspar Hennenbergern / in der Erklärung / über die Preussische grössere Land-Tafel / folio 131. seq. Cromerus libro 3. Rerum Polon. pagin. 52. sagt / daß der heylige Adalbertus, gewester Bischoff zu Prag / von den Heydnischen Preussen / nahend dem Fischhausen / Ann. neunhundert sieben und neuntzig / den drey und zwanzigsten Aprilis / umbgebracht worden seye; dessen Cörper hernach Boleßlauß / der Hertzog / und folgends erster König in Polen / zugenandt Chrobry / von den Preussen gelößt / oder erkaufft / und nach Gnesen gebracht habe.