Topographia Hassiae: Battenberg

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aus Topographia Hassiae, Text von Martin Zeiller, Illustrationen von Matthäus Merian
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Battenberg.


Nechst an der Graffschafft Witgenstein / ligt auff einem Berg Battenberg / so ein vhraltes Hauß vnnd Statt / welche vor Christi Geburt vngefehr 134. von der Catten König Batone, oder Batavo, gebawet / vnnd daher auch die Battavi sollen ihren Namen haben. Vmbs Jahr 1277. ist dieses alles ein besondere Graffschafft gewesen / vnnd hat damahln dieselbe regiert Graff Widekind von Battberg / welcher ein geborner Graff zu Wittstein gewesen. Dann vmb die Zeit Caroli Magni die Graffen von Wittstein auff die Grentze gesetzt worden / als die Teutschen zum Christlichen Glauben gebracht worden. Von diesem Graffen ist Battberg an den Stifft Mäyntz / vnnd von selbigen Stifft an Landgraff Heinrichen zu Hessen vmbs Jahr 1464. kommen; dann deß Jahrs hat der Bischoff zu Mäyntz Adolphus / ein [23] Graff von Nassaw / Landgraff Henrichen verschrieben Battenberg / Rosenthal / Melnaw / vnd die Gerechtigkeit / so er zu Wetter gehabt / daß er ihm beistünde wider den Bichoff Dietherum. Wie solches in der Franckenbergischen Chronic geschrieben stehet. Ein alt geschriebene Hessische Chronic beschreibet es anderst / vnnd zwar mit diesen Worten: Landgraff Ludwig war Nassawisch / vnnd zog vor Geißmar / vnnd gewan es / vnnd darnach den Schönenberg / den Gieselwerder / vnnd sonsten viel Nutzes er schaffete / vnnd verschlieff das Essen nicht. Deßgleichen thät sein Bruder Henrich / der war Eysenbergisch / vnnd zog vor die Newestatt / vnd nahm sie ein / darzu die Neweburg / Batteberg / den Rosenthal / vnnd sonsten mehr Nutzen schaffte er / welches die Hessen noch heut zu tag einhaben.

Es haben auch von Alters in der Statt bey der alten Burg gewohnet vier Castrenses oder Burgmänner / so das Burgmans-Gericht besessen / vnd vrtheilen helffen / deren Adeliche Burg-Sitz vnd Burg-Stätte noch vorhanden. Dz alte Schloß / so obig der Statt auff dem hohen Berg ligt / ist nicht von Batone, sondern von dem Graffen von Wittgenstein gebawet / vnnd der Kellerberg genandt worden. Vnderm Berg fliesset durch ein lustige vnnd fruchtbare Awe der Eder Fluß / bey dem Dorff Battenfeld / daselbst das vhralte Adeliche Geschlecht Bidenfeld zu Zeit Caroli Magni, ein reiche Pfarr gestifftet / vnnd dessen Patron noch ist. Dieses Battefeld seye erst genandt Buddefeld / von einem Budde deß Nahmens / der da von S. Ludgero were aufferwecket / schreibt Laurentius Fabricius im Gegenbericht der Münsterischen Inquisition p. 33. Davon aber / vnnd was sonderlich Eingangs gedacht worden / zu vrtheilen / einem jeden frey stehet. Im vbrigen kan in der Franckenbergischen Chronic nachgeschlagen werden / was selbiger Author hin vnd wider von diesem Battenberg schreibet.

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