Topographia Hassiae: Höchst

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
  ← Hirschhorn Höchst Hoffheim →  
aus Topographia Hassiae, Text von Martin Zeiller, Illustrationen von Matthäus Merian
        Höchst in der Wikipedia      
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).


[T79]

[XIII] Höchst / oder Höest / zwischen Mäyntz / vnd Franckfurt / am Mayn / vnnd eine Meil Wegs von Franckfurt. Wilhelmus Dilichius in seiner Hessischen Chronick am 62. Blat / schreibet hievon also: Dißseit deß Mayns / nicht fern von dem Ort / da das Wasser Nidda / in Mayn fället / ist das lustige Mäyntzische Stättlein / vnnd schönes Schloß Höchst / welches vmbs Jahr 1400. vom Ertzbischoff Johann / Graffen zu Nassaw / erbawet / vnnd nicht fern davon das Stättlein Hoffheim. Bruschius, de Episcopat. German. cap. 2. p. 17. schreibet: Daß Keyser Carolus IV. diesen Ort / so damals noch ein Dorff gewesen / dem Ertzbischoff Adolpho von Mäyntz / so Anno 1388. gestorben / geschenckt / welches der ander Bischoff nach ihme / obgedachter Johannes, zu einer Statt erbawet habe. In der Limpurgischen Chronick stehet / am 56. Blat / also: Anno 1396. ward Höchst auff dem Mayn / etc. ein säuberlich Stättlein / etc. erstiegen / vnnd gewonnen / vnd zumal verbrannt. Das thäten die von Cronberg / etc. Auch soll man wissen / daß Höchst vorgenannt / vmb 40. Jahr / zu einem Stättlein / vnnd zu einer Freyheit begriffen ist worden / mit Graben / Plancken / vnd befriedet / als sich das erfordert. Goldastus in Comment. de Regn. Bohemiae, etc. lib. 3. cap. 10. p. 341. schreibet / daß Albertus Argentinensis melde / gedachter Keyser Carl / habe das Bisthumb Prag / auß Haß / gegen dem Ertzbischoff zu Mäyntz / Heinrichen von Firnenberg / zu einem Ertzbisthumb erhöcht / vnd solches / sampt der Gerechtigkeit / die König in Böheim zu crönen / deß von Mayntz Vnterthänigkeit / entzogen; vnnd nicht von dem Ertzbischoff Gerlaco, so gedachtem Henrico, succediert hat / vnd Anno 1371. gestorben ist / vmb Gelt / das ist / vmb das Stättlein Höchst am Mayn / vnnd zugethaner Zollstatt / erkaufft habe / wie Serarius wolle / welcher vnbillicher Weise wider den Bruschium, vnd andere / deßwegen sich lege. Sonsten schreibet er Serarius lib. 5 . Rer. Mogunt. p 870. et 967. daß Herrn Dechants zu Franckfurt / Johannis Latomi, geschrieben Buch von den Ertzbischoffen zu Mäyntz / wolle / daß der Name Höest / gleichsam soviel / als deß Mayns / vnd Niddae / der Flüsse / Ostium, oder Außgang / seye; darinn aber er Serarius, ihme kaum beyfallen könne. Churfürst Johannes von Mäyntz habe Anno 1404. in diesem Stättlein / das Schloß mit solchem Fleiß erbawet / daß er die Stein / Kalck / vnd dergleichen / auff seinen Schultern zugetragen / vnnd mit solchem Exempel auch seine Edelleut / vnd Freyherrn / zu dem Werck angetrieben habe: Churfürst Wolffgang Camerer von Dalberg / so Anno 1601. gestorben / habe folgends erst das Schloß allhie / so statt- vnd herrlich außgebawet. Dieses sagt Serarius: Nahend diesem Stättlein / ist Anno 1622. den 10. Junii / Hertzog Christian von Braunschweig / vom Generaln Graffen von Tilly / geschlagen / vnnd viel seines Volcks im Mayn ersäufft worden. Anno 1631. den 19. vnd 27. Novembris, ward diß Höchst von dem König auß Schweden / durch Accord / vnd hernach von beyden kriegenden Theilen / zu vnderschiedlichen malen / eingenommen / vnnd Anno 1635. das schöne Schloß von den Schwedischen abgebrannt / vnd die Thürn vnd Thor gesprengt / vnnd nach der Hand etwas wider bevestiget worden.

  ← [[{{{TOP}}}{{{VOR}}}|{{{VOR}}}]] {{{ORT}}} [[{{{TOP}}}{{{NAR}}}|{{{NAR}}}]] →