Topographia Westphaliae: Franchimont

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Topographia Germaniae
Franchimont
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1647, S. 27.
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Franchimont, Francimontium, Franckmont /

Oder Franckenberg / vnd in Lüttichischer Spraach Francieimont, ligt zwischen Spay, vnnd Frupont; an einem vnbenamsten Wasser / so in die Wesa kompt. Gehöret zum Bischthumb Lüttich / vnnd also in den Westphälischen Craiß; vnnd ist das Haupt der Marggraffschafft dieses Namens / vnd vor Zeiten eine fürnehme Statt gewesen / aber folgends ihrer Mauren beraubt worden / daß sie / wie ein grosses Dorff / zu achten. Hat aber gleichwol ein gute wehrhaffte Vestung / sampt Land / vnd Leuten. Ligt vier Meilen von Lüttich / vnd wegen der Berg / vnd Wälde / an einem rauchen Ort. Als Hertzog Carl von Burgund die Statt Lüttich zerstöret / so ist er hernach auch vor diese damals noch gewesene Statt gezogen / vnnd hat in dieser Gegend gar vbel / vnnd Tyrannisch gehauset; wie Cominaeus lib. 2. cap. 14. hievon / vnnd der vngewöhnlichen grossen Kälte / so damals gewesen / vnd in welcher einem von Adel ein Fuß / vnd einem Edelknaben zween Finger / abgefroren; auch eine Kindbetterin / mit ihrem newgebornen Kindlein / von der Kälte ertödtet; der Wein in den Tonnen / oder Gefässen / also gefroren / daß man ihn drey Tag lang mit Beyheln in Stücke zerschlagen / vnnd hawen müssen / zulesen ist. Es gibt in der Nachbarschafft bey dem Dorff Thou, nämlich / ein gutes Bleybergwerck / vnd in den nächsten Bergen / einen Vberfluß von schwartzem Marmolstein.