Verkaufurkunde der Herrschaft Schalksburg vom 3. November 1403

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Textdaten
Autor: Graf Friedrich von Zollern
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Titel: Verkaufurkunde der Herrschaft Schalksburg vom 3. November 1403
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aus: Monumenta Zollerana. Urkunden-Buch zur Geschichte des Hauses Hohenzollern, hg. von Rudolf Stillfried und Traugott Maercker, Bd. 1: Urkunden der Schwäbischen Linie 1095-1418, Berlin 1852, S.377-379, faksimiliert in: Die Herrschaft Schalksburg zwischen Zollern und Württemberg; herausgegeben von Andreas Zekorn, Peter Thaddäus Lang und Hans Schimpf-Reinhardt; Epfendorf 2005, ISBN 3-928471-56-2
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Originalherkunft: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Signatur A 602, Nr. 6617
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[377]

CDLXXX.
Verkauf der Herrschaft Schalksburg.
durch Graf Mülli von Zolr und seine Gemahlin Verena Gräfin von Kyburg, an Graf Eberhard von Wirtemberg.
3. November 1403.


Wir Grauff fridrich von zolr genant grauff múllin vnd wir frow frena von Kyburg geborn, gräfin von zolr, sin eliche husfrow, vergienhen offenlich mit disem brief fúr vns, vnser erben vnd all vnser nachkomenn, vnd tůn kunt allen den die disen brief v°immer angesienhent, lesent oder hôrent lesen, Daz wir mit gesunden liben, mit gůter vorbetrahtung vnd nach Raut vnsrer gůten frund, zů den ziten vnd an den steten do wir es wol getůn mohten, zů ainem rehten redlichen, ståten ewigen kouff verkouft vnd ze kouffenn geben haben, wie ain rehter ståter ewigen kouff von reht oder von gewonhait craft vnd maht haut vnd haben sol an allen steten vnd vor allen gerihten, gaistlichen vnd weltlichen; vnd geben ouch ze kouffenn, mit craft disz briefs, Dem wolgebornen vnserm lieben herren vnd Ohem Grauff Eberharten von Wirtemberg vnd allen sinen erben: Schalksburg vnsre vest mit der herschaft, Balingen die stat, Anschmatingen daz dorff, Arczingen, Endingen, Engschlatt, Burgfellt, fromar, Oberndigishain, Rosswang den kirchensatz, Taulfingen, Truhtelfingen, Pfåffingen, Zilnhusen, Strichen, Heslinwang, Dúrwangen, Louffen, Wilhain vnd Walsteten; vnd ze Tieringen ain malter korngeltz Rotwiler mess vnd fúnf schilling håller geltz; zů Stokhusen zwai pfunt håller zů stur; zů Wannental driv pfunt vier schilling håller ze zins, vier malter korngeltz, sehs húnrr vnd ain viertail aiger; Vnd ain hof zů Stokhusen lyt an der Burg, den wir bis her genossen haben mit buwen mit how vnd mit vih, vnd dar zů den zenhenden ze Målchingen. Daz alles mit den kastvogtien, wydemhôfen, kirchensåczen vnd kirchen, mit lúten vnd mit gůten, mit vogtien, mir gerihten, mit vngelten, mir fråueln, mit fållen, mit korngelt, mit håller gelt, mit wingarten, mit wingelt, mit hůnrrgelt, mit gensgelt, mit wasser, mit waid, mit wasserlaitin, mit holez, mit feld, mit wegen, mit stegen, mit stuiren, mit zinsen, mit Múlinen, mit Múlsteten, mit vischenczen, mit zwingen, mit bånnen, vnd mit allen nútzen, rehten vnd gewonhaiten, ob erd vnd vnder erd, fundens vnd vnfundens, benemptz vnd vnbenemtz, wie man daz alles mir sunderlichen worten benennen kan oder mag, vnd mir aller gewaltsami, nihczit vberal vssgenomen noch vorgessen. Vnd haben in daz alles vnd ieglich besunder ze koffenn geben mit aller zů gehôrung, mit lúten vnd mit gůten vnd mit allem dem daz von reht oder von gewonhait dar zů vnd dar in gehôrt, wie daz alles genant, [378] gehaissen oder wa daz gelegen ist, vnd in aller der måsz als wir daz bis vff disen hútigen tag inn gehebt, genossen vnd herbrauht haben fúr ain reht fry aigen gůt, Es sie lehen oder aigen, die denn zů der herschaft zů Schalksburg gehôren, vssgenomen der reht vnd lehenschaften die wir vorgenanter grauff fridrich vnd andre vnser vettern grauffen von zolr haben, Die selben lehenschaften vnd reht allweg der eltest von zolr lihen sol: Daz selb behalten wir vns, vnsern vettern vnd erben, grǎfen von zolr. Ouch bekennen wir vns mit disem brief, daz die fronhôf zů Truhtelfingen vnd zů Fromar zů lehen rúren, vnd gand von dem Ersamen gaistlichen herren dem Apt zů sant gallen, vnd ain zenhendlin zů pfåffingen, etwauil aigner lút zů Důrwangen, die ze lehen Ruren vnd gand von den Clouster frowen von Ottmarshain. Daz alles vnd ieglichs besunder haben wir in ze koffenn geben vmb Aht vnd zwainczig tusent guldin, alles gůter vnd gåber ytaliger Rinischer, gůter von gold vnd swår gnug an rehtem gewiht, Da wir gar vnd genczlichen von in gewert vnd beczalt sien, vnd die wir in vnsern vnd vnsrer erben kumlichen nucz vnd fromen kert vnd bewendt haben. Vnd sol der vorgenant vnser lieber herr vnd Ôhem, grauff Eberhart von wirtemberg, vnd all sin erben die vorgenanten vnser vest Schalksburg mit der herschaft vnd Balingen die stat, mit dôrffern, wilern, kastuegtien, widemhôfen, kirchensåczen vnd kirchen, mit aller zů gehôrung, mit lúten vnd mit gůten, vnd in aller der masz als wir daz bis vff disen hútigen tag inn gehebt, genossen vnd herbrauht haben, Es sie lehen oder aigen, in aller masz als vorgeschriben staut, Nu fúro me eweglich inn haben, niessen, beseczen vnd entseczen, als ander ir reht, fry aigentlich gůt, nǎch allen irem liebsten willen, ǎn vnser, vnsrer erben vnd menglichs von vnsern wegen irrung vnd hindernuss, ǎn all arglist vnd ǎn all geuerde. Vnd wåre, ob in der vorgeschribnen lút vnd gůt gemainlieh oder besunder ir dehains iht anspråchig wurde, von wiem daz wåre, daz sullen wir in allwegen vertigen, versprechen vnd vertreten vnd in vnanspråchig machen nach lands reht vnd nach dem rehten, als dik in des notgeschiht ǎn all geuerde. Vnd dar zů so verzihen wir vns vorgenanter grauff fridrich von zolr vnd frow frena von kyburg geborn, sin eliche husfrow, fúr vns all vnser erben vnd nachkommen aller ansprauch, reht vnd vordrung, die wir oder vnser erben zů der vorgenanten herschaft, lúten vnd gůten, gemainlich oder besunder gehan oder gehaben mehten mit dehainen sachen oder indehain wise aller, ǎn all arglist vnd ǎn all geuerde. Vnd des alles zů ainem waren vnd offem vrkund, so geben wir vorgenanter grauff fridrich von zolr vnd frow frena von kyburg, sin eliche husfrow, fúr vns, vnser erben vnd all vnser nachkomen den vorgenanten vnserm lieben herren vnd ôhem grauff Eberharten von wirtemberg, vnd allen sinen erben, disen brief besiglt mit vnserm aigenn anhangenden Insigeln. Vnd haben dar zů gebetten die edeln vnd wolgebornen vnser lieb ôhem vnd vettern: Grauff wôlfflin von Veringen, Grauff Růdolfen von Sulcz den Eltren, Grauff Růdolffen von hohemberg, Grauff tåglin von zolr, fridrichen von gundelfingen, Cunraten von Gerolczegg herr zů Sulcz, Růdolffen von fridingen den Eltern vnd Burkharten [379] von Tierberg, daz ir ieglicher sin aigen Insigel zů den vnsern gehenkt hand an disen brief zů ainer waren geczugnuss aller vorgeschriben sach. Wir die vorgenanten grauff wôlflin von Veringen, Grauff Růdolff von Sulcz der Elter, grauff Růdolff von hohemberg, grauff tåglin von zolr, fridrich von gundelfungen, Cůnrat von gerolsegg herr zů sulcz, Růdolff von fridingen der Elter vnd Burkhart von Tierberg, vergienhen offenlich mit disem brief, wann wir by dem vorgeschriben kouff, beredung vnd tådungen gewesen sien, so hant vnser ieglicher sin aigen Insigel durch flissiger bet willen zů der vorgenanten grauff fridrichs von zolr vnd frow frena von kyburg siner elichen husfrowen Insigeln, zů ainer waren gezúgnuss aller vorgeschriben sach, ouch offenlich gehenkt an disen brief, Der geben ist ze Túwingen an dem nehsten Samstag nach aller hailigen tag, Do man zalt von Cristz geburt vierczehenhundert Jǎr vnd drú jǎr.

Original im Königl. Wirtembergischen Staatsarchive.
Anh. das hier abgebildete (letzte) Schalksburger Siegel des Grafen Mülli und das Alliance-Siegel der Grafin Verena, so wie die Siegel der 7 Bürgen, worunter das des Grafen Ostertag IV. von Zolr (wie bei No. CDLXXIV).