Vermißten-Liste (Die Gartenlaube 1895)

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Titel: Vermißten-Liste
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aus: Die Gartenlaube, Heft 13, 46, S. 218–219, 787
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1895
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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[218] Vermißten-Liste. (Fortsetzung aus Nr. 46 des vor. Jahrgangs.)

330) Am 25. Juni 1892 verließ der zu Sommerland in Holstein am 23. September 1864 geborene Müller Hobe Jakob Johannes Claußen sein Heimwesen in Schleswig und ist seit dieser Zeit verschollen. Die Mutter ist in großer Besorgnis um ihren Sohn.

331) Der Kürschnergeselle Karl Julius Eduard Uber, geb. am 4. Juli 1867 zu Haynau in Schlesien, schrieb im Mai 1887 aus Limon in Costa Rica (Centralamerika), daß er nach Panama oder Südamerika wandern wolle. Seitdem sind weitere Nachrichten von ihm ausgeblieben.

332) Seit März 1881 hat der Seemann und Arbeiter Johann Heinrich Barthold Kuhlmann, geb. zu Harburg a. d. Elbe am 6. Aug. 1850, nichts von sich hören lassen.

333) Ein hochbetagtes Elternpaar harrt sehnsuchtsvoll seines Sohnes Ernst Louis Bierögel, geb. am 26. Febr. 1862 zu Abtlöbnitz bei Naumburg a. d. Saale. Bierögel hat als Kellner gelernt und ist etwa im Jahre 1887 nach Antwerpen, dann nach Rosario und Buenos Ayres in Südamerika gefahren.

334) Eine Schwester bangt um ihren Bruder, den zu Pottenbrunn, Nied.-Oest., am 17. Novemb. 1850 geborenen Kunsttischler Carl Braunberger, welcher im April 1885 noch in Santjago (Argentinien) lebte.

335) Die am 28. Mai 1845 zu Königsberg in Pr. geborene Schneiderin Johanna Maria Therese Nimczinowska ist am 16. Juli 1893 von Amsterdam nach London übergesiedelt, und seitdem ist jedwedes Lebenszeichen von ihr ausgeblieben.

336) Die Brüder Aug. Emil Strehle, seines Zeichens Tischler, und der Klempner Gustav Adolf Strehle, ersterer geb. am 16. April 1856, letzterer geb. am 3. Mai 1860 zu Geithain, werden vermißt. Emil schrieb aus Melbourne und im Jahre 1882 aus Sidney, Adolf 1885 aus Chicago.

337) Ein hochbetagter kranker Vater verzehrt sich in Sehnsucht nach seinem Sohn, dem Tischler Johann Heinrich Wilhelm Richter, welcher am 8. Febr. 1858 zu Cottbus geboren wurde.

338) Von ihrer Schwester gesucht wird Anna Germer geb. Schacherl, welche am 20. Mai 1850 zu Krumau in Böhmen geboren wurde und sich im Jahre 1892 zu Del Norte, Colorado, aufhielt.

339) Der Maler Karl Adolf Theodor Hoppe, geb. den 10. Juli 1853 zu Krakow, Mecklenburg-Schwerin, welcher zuletzt in Bockenheim-Frankfurt a. M. wohnte, wird von seiner Schwester um ein Lebenszeichen gebeten.

340) Im Juni 1893 verschwand aus Bockenheim, wo er am 13. Febr. 1874 geboren ist, der Schriftsetzer Johannes Eduard Zimmermann. Seine Mutter, der aus Kempten die letzte Nachricht von ihrem Sohne ward, glaubt, daß dieser nach Italien oder der Schweiz ausgewandert ist.

341) Die letzte Kunde von August Richard Roch, geb. am 19. Dez. 1874 zu Reichenbach im Vogtl., ging am 7. Januar 1891 aus Bremerhaven ein. Roch war Leichtmatrose beim Norddeutschen Lloyd; Mutter und Schwester glauben, daß er nach Australien gefahren ist.

342) Wilhelm Schulz, geb. am 20. Febr. 1852 zu Spremberg, diente 1871–1872 als Matrose in der engl. Handelsmarine, 1873–1876 in der amerikan. Kriegsmarine und war später Schaffner an der Bahnlinie San-Francisko-Sakramento. Auch an einer Nordpolexpedition nahm er teil. Sein letzter Brief kam von Santjago in Mexiko.

343) Im Jahre 1885 wohnte der Kaufmann Friedrich Louis Reißhauer, welcher am 27. Oktob. 1828 zu Pfaffendorf geboren ist, zu St. Elisabeth, Missouri, ist aber neuerdings dort nicht mehr zu ermitteln.

844) Seit den letzten Briefzeilen aus Calcutta vom Jahre 1881 ist der Seemann Carl Herrmann Dalldorf, geb. zu Erfurt am 28. Mai 1857, verschollen.

345) Die im Jahre 1868 zu Dresden geborene Weißnäherin Clara Rost hat sich im Januar 1893 aus ihrer Behausung in Dresden entfernt und ist bis heute nicht wieder gesehen worden. Die Rost trug Granatohrringe und einen Ring mit rotem herzförmigen Stein.

346) Der Schreinergeselle Philipp Schneberger, geb. am 31. März 1864 zu Staudernheim, Rg.-Bz. Koblenz, meldete sich im März 1891 beim Bezirkskommando in Oberhausen a. Rh. ab, um nach Mülheim a. Rh. zu ziehen, konnte aber dort von seinem Bruder bisher nicht aufgefunden werden.

347) Von seinem Vater gesucht wird der Seemann Otto Gustav Adolf Schwarz, geb. in Neu-Ruppin am 16. Juni 1846. Seine letzten Mitteilungen stammen vom Januar 1864 aus London.

348) Der Kaufmann Konrad Georg Wilhelm Kleber, geb. am 22. Dezemb. 1872 zu Frankfurt a. M., schrieb noch im Dezemb. 1892 eine Karte aus New York und ist dann nach Baltimore gegangen. Auf dem Austernboot, zu dessen Besatzung er gehörte, soll er vom Kapitän Dennis mißhandelt worden und in der darauffolgenden Nacht mit allen seinen Sachen vom Boot, das sich nicht weit vom Ufer befand, geflüchtet sein. Der Vater des Verschwundenen lebt der Hoffnung, daß sein Sohn ans Land entkommen und noch am Leben sei.

[219] 349) Von seinem Bruder vermißt wird Franz Muschinski, welcher in Gr.-Trampken geboren ist und noch im Jahre 1885 zu Köslin als Schreiner angestellt war. Dem Verschollenen fehlen an der rechten Hand drei Fingerglieder.

350) Dem Bildhauer Otto Quecke, geb. am 30. April 1851 zu Oppeln, ist eine Erbschaft zugefallen. Er wird von seinem Bruder gebeten, dieselbe zu erheben.

351) Josef Brandel, welcher am 7. September 1860 zu Wien geboren ist, schrieb am 29. März 1893 von Königsberg i. Pr., wo er in einer Möbelhandlung angestellt war, an seine Frau in Berlin, daß er sie nach Königsberg holen werde. Brandel, welcher Bildhauer und Zeichner für Kunstindustrie war, hat Königsberg verlassen, ist aber in Berlin nicht eingetroffen.

352) Von ihrem Sohne gesucht wird die Theaterdirektorin Alouisia Aster, geb. Waitzmann; die letzte Mitteilung von seiner Mutter ward dem Sohne vor Jahren aus Peitz in Brandenburg.

353) Der Seemann Arthur Emil Meister, geb. am 11. September 1853 zu Döhlen bei Dresden, ging im Frühjahr 1877 von Hull in See, um das Mittelländische Meer zu befahren. Seitdem fehlt jede Nachricht über ihn.

354) Heinrich Burgaß, geb. den 16. Juli 1850 zu Daber in Pommern, reiste am 19. Dezember 1875 mit dem englischen Dampfer „Golden-Sea“ von London nach Adelaide. Seitdem harren Eltern und Geschwister vergeblich auf Kunde von ihm.

355) Nach seinem Briefe vom 6. Septemb. 1891 aus Antwerpen hatte der am 14. Jan. 1867 zu Herbesthal b. Eupen geborene Seemann Werner Winkel die Absicht, sich auf einem brasilianischen Dampfer anstellen zu lassen und auf diesem nach Brasilien zu fahren, wo er aber trotz der Bemühungen des deutschen Konsulats in Buenos Ayres nicht aufzufinden ist.

356) Der Bäcker Christian Adolf Grabow, geb. am Weihnachtstag 1843 zu Müncheberg b. Frankfurt a. d. O., ist im Jahre 1869 über Hamburg ausgewandert, ohne seine Angehörigen wissen zu lassen, wohin er sich gewendet hat.

357) Johanne Williams geb. Lindholm, welche den 22. April 1860 zu Busarp b. Malmö in Schweden geboren ist und Lehrerin war, schrieb am 3. Mai 1892 aus Staten Island, N. Y., ihrer Schwester in Döverden, daß sie zu ihr kommen wolle, ihren Koffer habe sie schon abgeschickt, sie selbst sei durch Krankheit aufgehalten, werde aber mit ihrem Kinde bald nachfolgen. Der Koffer kam auch richtig an, während sowohl Frau Williams wie ihr Kind bis heute vergeblich erwartet wird.

358) Der Konditor Karl Bruno Jacobi, geb. am 2. August 1861 zu Lichtenstein bei Zwickau, welcher auf dem Schiff „Anton“ (Kapitän Abrams) Beschäftigung fand, hat das Fahrzeug 1882 in Pernambuco, wo es angelegt hatte, verlassen und ist seitdem verschollen.

359) Von der einzigen Schwester sehnsüchtig um ein Lebenszeichen gebeten wird die Näherin Karoline Sophie Patze, geb. am 1. März 1853 zu Kassel.

360) August Leis, geb. am 20. Aug. 1858 zu Wiesbaden, wird seit dem Jahre 1878 von seiner Mutter vermißt. Er war zu Heidelberg in einem Schreib- und Galanteriewaren-Geschäft als Lehrling angestellt. Eines Tages ging er ohne Kopfbedeckung aus, um eine Besorgung zu machen, und kehrte nicht zurück.

361) Seit dem Jahre 1890 ist verschollen der am 18. März 1852 zu Hertwigswalde bei Münsterberg geborene frühere Gerichtssekretär Paul Anders, der 1889 in Konstantinopel als Rechtsanwalt thätig war, 1890 in Neisse weilte und sich noch im selben Jahre wieder nach Konstantinopel wenden wollte.

362) Der Klempner Max Wilhelm Heinrich Gründel, geb. den 7. März 1858 zu Breslau, ist im Jahre 1885 von Berlin weggezogen und hat seitdem nichts mehr von sich hören lassen.

363) Von ihren besorgten Eltern gesucht wird Minna Louise Scholz, geb. am 26. Juni 1871 zu Ober-Wüstegiersdorf in Schlesien, welche zuletzt als Dienstmädchen in Düsseldorf Stellung hatte.

364) Der Kaufmann Albert Sigismund, geb. am 8. Juni 1861 zu Sagan in Schles., reiste am 8. Febr. 1892 nach Breslau. Von dort soll er sich über Hamburg nach Nordamerika begeben haben.

365) Wilhelm Matern, geb. am 4. Jan. 1840 zu Berlin und in den Jahren 1861/63 Kaufmann zu Shanghai, unternahm im September 1863 eine Handels-Expedition nach Nanking, von der er nicht zurückgekehrt ist. Alle Nachforschungen über sein Schicksal sind bisher erfolglos gewesen.

366) Von seiner Mutter um ein Lebenszeichen gebeten wird der am 3. Juni 1873 zu Tellingstedt in Holstein geborene Otto Friedrich Wilhelm Normann, der sich Ende 1892 im Seemannsheim zu Cardiff aufhielt.

367) Im Jahre 1880 fuhr der Civilsupernumerar Paul Höbich, geb. am 2. Aug. 1856 zu Schreibendorf b. Strehlen in Schles., mit dem Schiff „Conrad Hinrich“ von Hamburg nach Australien. Dort ist er aber selbst mit Hilfe des deutschen Konsulats in Sidney bis jetzt nicht aufzufinden gewesen.

368) Von ihrem Bruder gesucht wird die am 6. März 1835 zu Königsberg i. Pr. geborene Bankbuchhalterwitwe Aurora Winkler geb. Maaser.

369) Von seiner alten, in inniger Liebe an ihrem Sohne hängenden Mutter wird der am 7. Dezemb. 1867 zu Berlin geborene Maschinenbauer Carl Rudolf Rohde um Nachricht gebeten. Derselbe arbeitete Mitte der achtziger Jahre auf den Eisenwerken des „Vulkan“ bei Stettin und war zuletzt in Petersdorf bei Bobitz, Mecklenburg, angestellt.

370) Eine alte alleinstehende Mutter vermißt ihren einzigen Sohn, den am 13. Novemb, 1851 zu Dittersbach bei Sagan geborenen Tischler Johann Gottfried Kus7e.

371) Der Konditor Ewald Richard Siegert, geb. am 25. Oktob. 1863 zu Nieder-Schmiedeberg bei Marienberg in Sachsen, wanderte nach Italien, um von dort nach Brasilien zu fahren. Weitere Nachrichten fehlen.

372) Der am 22. Juli 1862 zu Liegnitz geborene Klempnergeselle Richard Johannes Rudolf Künzel ist am 6. Mai 1886 von seiner Vaterstadt aus auf die Wanderschaft gegangen und hat seitdem nichts von sich hören lassen.

[787] 373) Seit Dezember 1891 wird vermißt der Zimmerthaler Christian Gottfried Roscher, welcher am 18. März 1870 zu Weiden in Bayern geboren ist.

374) Richard Julius Max Knopf, geb. am 6. Dezember 1863 zu Berlin, seines Zeichens Koch, ging im Jahre 1890 nach Buenos Aires, Rosario de Santa Fé, und von da ist er spurlos verschwunden.

375) Von dem Kaufmann Franz Josef Bergmann, geb. am 5. Dezember 1858 zu Pasek bei Rochlitz in Böhmen, kam im Januar 1886 aus Honolulu die Mitteilung, daß er nach Australien reisen wolle. In Sidney ist er dann auch mit dem Dampfer „Australia“ angekommen, hat aber von dort noch nichts wieder von sich hören lassen.

376) Seit seinem letzten Briefe vom Juni 1891 aus Wien, in welchem er ankündigt, daß er nach Budapest überzusiedeln gedenke, hat der Zimmermann und Bautechniker Jean Bernath, geb. am 19. Juli 1869 zu Thayingen, Kanton Schaffhausen, nicht wieder geschrieben. Im Jahre 1892, während der Cholerazeit, soll er sich in Hamburg aufgehalten haben.

377) Von seinen Eltern wird sehnlichst um Nachricht gebeten der Kaufmann Moritz Credé, geb. am 6. Febr. 1860 zu Kassel, der 1882 in Steinsburg (Kapland) und später in Brandfort (Oranje-Freistaat) gewohnt haben soll.

378) Seit 9. November 1893 ist die zu Hanau am 3. September 1878 geborene Pauline Mook verschollen. Sie hatte blonde Haare und schwarze Augen, deren linkes schielte.

379) Um Nachricht wird von seiner Mutter gebeten der im Jahre 1833 zu Königsberg in Pr. geborene Klempner Otto Kirschnick, der sich wahrscheinlich in England aufhält.

380) Der Buchhandlungsgehilfe Gerhard Vermaasen, geb. am 30. Okt. 1863 zu Materborn, Kr. Cleve, schrieb am 29. Sept. 1893 aus Ravensburg, daß er in Stuttgart eine Stelle als Reisender erhalten habe und als solcher nach Oesterreich gehen werde. Seitdem hat Vermaasen nichts wieder von sich hören lassen.

381) Die Schwestern Richter, Elisabeth, geb. am 8. Juli 1853, und Babette, geb. 25. März 1858 zu Nürnberg, werden von ihrem Bruder gesucht. Von Elisabeth kam im November 1892 aus Santos in Brasilien, wo sie verheiratet ist, von Babette im Mai 1891 aus Wien die letzte Nachricht.

382) Marie Elisabeth Hasselbacher, geb. Schleizer, die am 21. Juli 1847 zu Gera (Reuß) geboren wurde, schrieb zuletzt im März 1886 von Frankfurt a. M., Böhmerstr. 42, I; seitdem ist sie verschollen.

383) Am 19. April 1894 ging das schwedische Segelschiff „Slite“ (Kapitän J. Nyström), auf dem sich der Schiffsjunge Richard Eisenschmidt, geb. am 1. Juli 1879 zu Leipzig-Sellerhausen, befunden haben soll, von Harburg in See. Das Schiff wurde am 18. Mai 1894 auf der Fahrt nach Schweden vom englischen Dampfer „Horton“ überfahren. Die Eltern leben der Hoffnung, daß ihr Sohn gerettet und in Kopenhagen gelandet wurde, und bitten sehnlichst um ein Lebenszeichen von ihm.

384) Aus Worms, wo er sich das Diplom eines Braumeisters erworben hatte, ist der Brauer Robert Diestel, geb. am 24. Oktober 1866 in Podolien, seit März 1892 verschwunden.

385) Von seinem Neffen wird gesucht Georg Scheibel, welcher am 24. November 1813 zu Münchweiler geboren ist.

386) Schuhmachermeister August Heinrich Gabriel, geb. am 7. März 1834 zu Altdöbern bei Calau, ist seit 1864, zu welcher Zeit er in Calau lebte, verschollen.

387) Seit seinem Schreiben vom Mai 1878 aus London hat der am 27. Juli 1853 zu Luchshausen in Ostpreußen geborene Seemann Carl August Hermann Böhm nichts mehr von sich hören lassen.

388) Der Matrose Hellmuth Paul Burgeleit, geb. am 14. Aug. 1861 zu Kaukehmen in Ostpr., gab zuletzt Kunde von sich im Jahre 1886 aus Australien, im Jahre 1890 soll er sich dann in Amerika aufgehalten haben.

389) Der Buchhalter Adolf Streda, geb. am 21. Oktober 1869 zu Dobruschka in Böhmen, wird von seiner alten kranken Mutter sehnlichst um ein Lebenszeichen gebeten.

390) Ein hochbetagtes Elternpaar wünscht vor seinem Tode noch einmal seinen einzigen Sohn, den Schlosser und Uhrmacher Albin Friedrich Jsidor Köhler, geb. am 15. Oktober 1860 zu Hörselgau, zu sehen. Derselbe lernte zuletzt, im Jahre 1879, als Uhrmacher bei Hermann Köhler in Holzminden.

391) Von seiner Schwester um Nachricht gebeten wird der in Pest am 12. Juli 1860 geborene Zuckerbäckergehilfe Heinrich Walitschek.

392) Von seiner Mutter gesucht wird der Arbeiter Hermann Kromat, der am 28. Jan. 1878 zu Neukirch in Ostpreußen geboren ist. Kromat, welcher schwachsinnig ist, hat sich im Frühjahr 1894 von Hause wegbegeben und ist seitdem spurlos verschwunden.

393) Der Landwirt Wilhelm Balthasar Witte, geb. am 11. Juli 1832 zu Wittstock in Brandenburg, wird vermißt. Er schrieb am 29. Juni 1864 aus St. Joinville in Brasilien und soll später nach Curitiba verzogen sein.

394) Der am 22. September 1858 zu Schkölen, Kr. Weißenfels, geborene Maschinenbauer Friedrich Albert Jäger ging im Jahre 1888 nach Brasilien und später nach Nordamerika. Der letzte Brief Jägers datiert vom 19. April 1891 aus Milwaukee.

395) Ein Vater sucht seinen einzigen Sohn, den in der Provinz Posen am 23. Jan. 1874 geborenen Arbeiter Hermann Emil Scheel, welcher im Mai 1893 von Deutsch-Fordon bei Bromberg aus über Hamburg und Antwerpen nach New York gereist sein soll.

396) Der Kellner Gustav Hermann Richter, geb. am 25. Aug. 1868 zu Langburkersdorf in Sachsen, welcher noch im November 1892 in Berlin, Bergstraße 78, wohnte, ist trotz aller Nachforschungen nicht aufzufinden.

397) Ein bekümmertes Mutterherz sehnt sich nach einem Lebenszeichen von dem Gärtner Herrmann August Röben, geb. im November 1875 zu Oldenburg, welcher am 15. October 1893 von Westerstede in Oldenburg aus auf die Wanderschaft gegangen ist.

Wir hoffen von Herzen, daß auch diese Fortsetzung unserer „Vermißten-Liste“ in recht vielen Fällen ermöglicht, Freude und Versöhnung in Familien und vereinsamte Herzen zu bringen, wo jetzt Trauer und Herzeleid um verlorene Angehörige herrscht, die vielleicht doch noch am Leben sind.