Vernünftige und Christliche Gedancken über die Vampirs/§.35

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Textdaten
Autor: Johann Christoph Harenberg
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Titel: Vernünftige und Christliche Gedancken über die Vampirs ...
Untertitel: §.35 - Rückständige Erfahrung, so bey den Vampirs anzustellen sind.
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Erscheinungsdatum: 1733
Verlag: Johann Christoph Meißner
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Erscheinungsort: Wolfenbüttel
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Quelle: Digitalisat des Göttinger Digitalisierungszentrums bzw. bei Commons
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§.XXXV

[116] Es wäre demnach zu wünschen, daß man ins künftige genauere Nachricht von den Vampirs einzöge, den Zustand der Seuchen und Kranckheiten deutlich beschriebe, die Cörper wohl besichtete, ehe sie begraben werden, und insonderheit die ausgegrabenen Cörper an die freye Luft stellete und alsdenn wahrnähme, was sich mit ihnen zutrüge. Zu mehrer Sicherheit sollte sich niemand mit dem Bluhte der Vampirs beschmieren, von keinem angestecktem Viehe essen, vielweniger sich an das überflüßige Opium und die Mehrleins von den Vampirs gewehnen. Denn so bald man den [117] Uhrsprung der Seuche erfahren, würde sich leichtlich die rechte Gegen-Veranstaltung zu Wercke richten lassen. Man kann auch nicht läugnen, daß die gantze Untersuchung der Vampirs in Servien alzuleichtgläubig und unzulänglich angestellet sey. Man solte einen frisch Verstorbenen und an der Stickung verblichenen Cörper genau aufgeschnitten, und die Uhrsachen der Verderbnissen der Theile des Leibes deutlich beschrieben haben. Daraus würde man die Uhrsachen der Kranckheit erkundiget haben, sonderlich wenn eine genaue Untersuchung vorhergegangen wäre, unter welchen Umständen sich das Ubel angesponnen habe und fortgepflantzet sey. Dieses würde zu der Erhaltung vieler Menschen dienen, welche dem Vaterlande annoch nützlich seyn können. Es wäre auch annoch die Frage, ob dergleichen Cörper, so man Vampirs nennet, vor der Begräbnis alle würcklich verstorben gewesen. Denn es giebet die Erfahrung, daß bey solcher Seuche, so die Athemholung einschliesset, viele Persohnen, in dem Mittelstande zwischen dem Tode und dem Leben, zu Grabe gebracht worden seyn.