Wallensteins Werbung um Isabella von Harrach

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Unbekannt
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Wallensteins Werbung um Isabella von Harrach
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 23, S. 385, 387
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[385]

Photographie im Verlage der Photographischen Union in München.

Wallensteins Werbung um Isabella von Harrach.
Nach dem Gemälde von Jacobus Leisten.

[387] Wallensteins Werbung um Isabella von Harrach. (Zu dem Bilde S. 385.) Es war im Jahre 1617, als der kaiserliche Obrist Wallenstein, nachdem er mit Lorbeeren geschmückt aus dem Kriege der Oesterreicher gegen Venedig zurückgekehrt war, sich um die Hand der Gräfin Isabella von Harrach, der Tochter des mächtigen Günstlings der Hofburg, bewarb. Wallenstein war schon vorher verheirathet gewesen, mit einer älteren Witwe Lucrezia Nekyssowa von Landeck, welche bei ihrem Tode 1614 ihm große Besitzungen in Mähren hinterließ. Da ihm damals auch von seiten eines Onkels 14 Güter zugefallen waren, so konnte er für einen der reichsten Standesherren der böhmisch-mährischen Lande gelten. Was ihm noch fehlte, war die Hofgunst, und gerade diese suchte er durch seine zweite Heirath sich zu erwerben. In der That wurde er bei der Hochzeit vom Kaiser in den Grafenstand erhoben. Aus unserem Bilde geht indeß hervor, daß er seinen ehrgeizigen Bestrebungen hier kein schmerzliches Opfer zu bringen brauchte: denn die junge Gräfin Isabella ist eine stattliche und reizende Erscheinung, und bei den Verhandlungen, welche der energische Kriegsmann mit dem einflußreichen Hofherrn führt, hatten Liebe und Schönheit den Vorsitz. Es sind noch Briefe von der jungen Gräfin Wallenstein vorhanden, die von ihrer zärtlichen Neigung zu dem Gatten Zeugniß ablegen. Schiller hat sie als den versöhnenden Genius des Feldherrn in den späteren Jahren, zur Zeit seines Abfalls vom Kaiser, geschildert.