Weihnachten (Tucholsky)

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Textdaten
Autor: Kurt Tucholsky
unter dem Pseudonym
Theobald Tiger
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Titel: Weihnachten
Untertitel:
aus: Ulk. 48. Jahrgang. Nr. 52.
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 25. Dezember 1919
Verlag: Mosse-Verlag
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Heidelberg
Kurzbeschreibung:
Siehe auch Weihnachten und
Weihnachten aus Fromme Gesänge, 1919
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Bild
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Bearbeitungsstand
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     Weihnachten
     Von Theobald Tiger

Nikolaus der Gute
kommt mit einer Rute,
greift in seinen vollen Sack –
dir ein Päckchen – mir ein Pack.

5
Ruth Maria kriegt ein Buch

und ein Baumwolltaschentuch,
Noske einen Ehrensäbel
und ein Buch vom alten Bebel,
sozusagen zur Erheiterung,

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zur Gelehrsamkeitserweiterung ...

Marloh kriegt ein Kaiserbild
und ’nen blanken Ehrenschild.
Oberst Reinhard kriegt zum Hohn
die gesetzliche Pension ...

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Tante Lo, die, wie ihr wißt,

immer, immer müde ist,
kriegt von mir ein dickes Kissen. –
Und auch hinter die Kulissen
kommt der gute Weihnachtsmann:

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Nimmt sich mancher Leute an,

schenkt da einen ganzen Sack
guten alten Kunstgeschmack.
Schenkt der Orska alle Rollen
Wedekinder, kesse Bollen –

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(Hosenrollen mag sie nicht:

dabei sieht man nur Gesicht ... ).
Der kriegt eine Bauerntruhe,
Fräulein Hippel neue Schuhe,
jener hält die liebste Hand –

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Und das Land? Und das Land?

Bitt ich dich, so sehr ich kann:
Schenk’ ihm Ruhe –
 lieber Weihnachtsmann!