William Shakspeare's sämmtliche Gedichte/Sonett CXLIX

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
<<< Sonett CXLIX >>>
aus: William Shakspeare's sämmtliche Gedichte
Seite: 77
von: [[{{{AUTOR}}}]]
Zusammenfassung: {{{ZUSAMMENFASSUNG}}}
Anmerkung: {{{ANMERKUNG}}}
Bild
[[Bild:{{{BILD}}}|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
[[Index:{{{INDEX}}}|Wikisource-Indexseite]]
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe

[77]

Kannst, grausam, sagen du, ich lieb’ dich nicht,
Da deine Seit’ ich nehme gegen mich?
Denk’ ich nicht dein, wenn gegen mich die Pflicht
Ich selber mir verweigre, nur für dich?

5
Wer hasset dich, der mir noch Freund geblieben?

Wem zürnst du, dem ich zugewandt mein Herz?
Wenn du mir grollst, hab’ ich nicht selbst betrieben
Die Rach’ am eignen Selbst mit Klag’ und Schmerz?
Hab’ je ich ein Verdienst an mir gepriesen,

10
Das dir zu dienen nicht begehrt als Glück?

Da deinem Fehl selbst Ehre stets erwiesen
Mein beßres Theil, beherrscht von deinem Blick.
    Doch hasse, Lieb, mich, ich verstehe dich,
    Nur Sehende liebst du, und blind bin ich.