Zedler:Crusius, (Martinus)

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Band: 6 (1733), Spalte: 1767. (Scan)

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Crusius, (Martinus) Professor der Griechischen Sprache zu Tübingen, war zu Grebern in dem Bißthum Bamberg den 19. Sept. an. 1526 gebohren. Nachdem er seine Studia in Straßburg und Tübingen absoluiret, wurde er an. 1554 nach Memmingen als[1] Rector bey der Schule beruffen, und fünff Jahr hernach an. 1559 von dem Hertzog Christophoro von Würtemberg zu Tübingen zum Informator derer Edel-Knaben und Professor der Griechischen Sprache bestellet.

Als an. 1573 der Kayser Maximilianus II. den Freyherrn David von Ungnade an den Sultan Selym II, als Abgesandten schickte, gab Crusius am ersten durch des Gesandten Prediger, Stephanum Gerlach, an den Patriarchen zu Constantinopel, einen Griechischen Brief mit, nebst der Augsburgischen Confession ins Griechische übersetzt, und als er hierauf an. 1576 Antwort bekommen, schickte er an. 1579 dem Patriarchen viele theologische Bücher, wodurch er bey vielen Bischöffen in Egypten und Griechenland bekannt worden, daß auch unterschiedene Griechen seinet wegen in Teutschland gereiset. Nachdem er von ihnen die neue Griechische Sprache gelernet, hat er selbige zuerst in Teutschland dociret. Endlich starb er zu Tübingen den 25. Febr. an. 1607. Unter seinen Schriften sind sonderlich berühmt: Seine Annales Sueuiae Franckf. 1595, welche durch Mosers Vorsorge biß auf gegenwärtige Zeiten fortgesetzet, und Germano Graecia täglich vermuthet werden; Turco-Graecia, Basel 1594. Lexicon barbaro graecum: vita Jacobi Andreae: Catechismus graecus & latinus: Grammatica latina: Graeca: Orationes etc.

Er hat von an. 1564 bis an sein Ende unter dene Professoren in der Kirche sitzend, die Predigten Griechisch nachgeschrieben, und derselben auf 7000 zusammen gebracht.

Uebrigens, war er ohne die Griechische in der Ebräischen, Lateinischen, Italiänischen und Frantzösischen Sprache wohl erfahren.

Gretser de Epise. Aichstet. c. 4. Adam vit. Philos. Freherus theatr. R. Simon.


  1. WS: erschlossen aus unleserlicher Vorlage