Zedler:Stade (Grafen von)

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Stade (Dietrich von)

Band: 39 (1744), Spalte: 744–745. (Scan)

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Stade, (Grafen von) die ehemahligen Grafen von Stade stammeten aus dem Stamm-Haus Hertzfeld im Bremischen her, und besassen zugleich Dithmarsen.

Ihr Stiffter, Heinrich Carl, zeugte mit Judith, Udo Hertzogs in Francken Tochter, 3 Söhne, Heinrichen, Udo und Siegfrieden, von denen der letzte Adelen, des 979 enthaupteten Grafen Gero zu Alsleben Erb-Tochter, heyrathete, und Udo oder Ludigern nach sich ließ. Dieser vermählte sich mit Adelheid, des Gegen-Kaysers Rudolphs [745] Muhme, und wurde ein Vater Udo I, welchen der Kayser Heinrich IV 1057 mit der Marggrafschafft zu Saltzwedel beliehe. Er starb 1082, und hinterließ von seiner Gemahlin, Oda, deren Vater Hermann, Graf zu Werle, der Stiefvater aber Otto, Hertzog zu Sachsen, gewesen, ausser einer Tochter, Adola, welche erstlich Friedrichen, Pfaltzgrafen von Sachsen, und hernach Ludewigen, Landgrafen von Thüringen, beygeleget wurde, 4 Söhne.

Von denselben sind folgende 3 merckwürdig: 1) Heinrich der Lange, starb bald nach dem Vater, worauf seine Wittwe Adelheid oder Eupraxien, Kayser Heinrich IV zur Ehe nahm. 2) Udo II, der auch nach dem Großvater Lüder II hieß, folgte dem Vater in der Marggrafschafft, starb 1106, und hinterließ von Irmgard, Gräfin von Plotzke, einen unmündigen Sohn, Heinrichen, welcher 1114 die Regierung der Marggrafschafft antrat, und 1128 mit Tode abgieng, ohne von seiner Gemahlin, Adelheid, Albrechts des Bärs, Grafens von Ascanien, Schwester, Erben zu lassen. 3) Rudolph I, führte von 1106 bis 1114 die Vormundschafft über seinen Vetter, den jetzterwehnten Heinrichen, und hinterließ bey seinem Tode, der 1124 erfolgte, von Richarden, Gräfin von Franckenleben, 3 Söhne und eine Tochter Limgard. Diese wurde, nachdem sie von Friedrichen, Pfaltzgrafen von Sommerschenburg, geschieden, mit dem Könige von Dännemarck, Erichen V, (III) und zuletzt mit Hermannen, Grafen von Wintzenburg, vermählt, aber mit diesem letztern 1152 im Bette erstochen.

Die Söhne waren (1) Udo III, welcher seinem Vetter, dem mehrbemeldten Heinrichen in der Marggrafschafft folgen wolte, aber 1130, ohnweit der Stadt Aschersleben, von Albrechts des Bärs Leuten erschlagen wurde. (2) Rudolph II, welcher sich 1140 der Marck bemächtigte, sie aber 1142 Albrechten dem Bär abtrat, und 1144 von den Ditmarsen getödet wurde. (3) Hartwich, Ertzbischoff zu Bremen, welcher, als der letzte seines Hauses, 1168 das Zeitliche gesegnet, nachdem er die Grafschafft Stade, und was er sonsten an der Elbe besessen, dem Ertzstiffte Bremen, Jerichow aber nebst andern Gütern dem Ertzstiffte Magdeburg zugewendet hatte.

Siehe Brandenburg, Marggrafschafft, im IV Bande, p. 1037. u. ff. Albertus Stadensis. Dithmarus. Cranz. Abel. Sächs. Alterth. p. 525 seq. ingl. Preuß. Staats.-Hist. p. 521-523. Hübners Politische Historie VI Th.