Zedler:Wild, ein Adliches Geschlecht

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Wild, noch ein Geschlecht

Band: 56 (1748), Spalte: 683. (Scan)

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Wild, ein Adliches Geschlecht. Es ist nehmlich zu unsern Zeiten ein Kayserl. General von Wild geadelt worden. Er ist aus den Ober-Rheinischen Landen gebürtig, und der Protestantischen Religion zugethan.

Anfänglich hatte er bey dem Fürsten von Nassau-Siegen in Civil-Bedienungen gestanden, und sich durch sein gutes Verhalten, von der untersten Stufe bis zur Stelle eines Geheimden Raths erhoben. Nach einem erlittenen grossen Verdruß, verieß er diesen Hof, und nahm bey dem Könige Carln XII in Schweden Kriegs-Dienste, in einer Ober-Officier-Charge an; ward aber bald darauf im Kriege wider die Dänen gefangen. Weil er in die Hände des Printzens von Hessen-Philippsthal, der damahls als General in Dänischen Diensten stunde, und ihn wohl kannte, gerieth, lies er ihn gleich los, worauf er in Kayserliche Dienste trat, und hernach sich so wohl in Ungarn wider die Türcken, als auch in Sicilien unter dem General Zum Jüngen wider die Spanier tapffer gehalten. Nach geendigtem Kriege kam er als Rittmeister wieder in sein Vaterland, ward aber nachgehends Major, und kurtz darauf 1726 Obrist-Lieutenant; 1730 Obrister, und 1735 General-Major. Im Jahr 1739 stund er in Brüssel im Quartier: auch war er mit unter den Kriegs-Gefangenen, die 1746 zu Brüssel von denen Frantzosen gemachet worden.

Er wird so wohl vor einen geschickten Staats- und Hofmann, als auch vor einen guten Soldaten und Ingenieur gehalten, wie ihm denn auch der Kayser in Betrachtung dessen in den Adel-Stand erhoben, und der König in Preussen mit dem Orden de la Generosité beehret. Uebrigens pflantzet er seinen erhaltenen Adel-Stand mit unterschiedenen Söhnen von seiner verstorbenen Gemahlin fort.

Gauhens Adels-Lexicon, Th. II, p. 2889. u. f. Geneaologisch-Historische Nachrichten, Band I, p. 766. u. ff. und Band VIII, p. 1026.