Zimmerische Chronik/Band 2/Kapitel 17

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Autor: Froben Christoph von Zimmern
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Titel: In disem capitel werden erzellt etliche guete schwenk, so umb dise zeit zu Marggraven-Baden, auch zu Mösskirch sich verloffen.
Untertitel:
aus: Zimmerische Chronik Band 2. S. 135–142
Herausgeber: Karl August Barack
Auflage: Zweite Verbesserte Auflage
Entstehungsdatum: 16. Jahrhundert
Erscheinungsdatum: 1881
Verlag: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck)
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Erscheinungsort: Freiburg und Tübingen
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Quelle: Digitalisat der UB Freiburg
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In disem capitel werden erzellt etliche guete schwenk, so umb dise zeit zu Marggraven-Baden, auch zu Mösskirch sich verloffen.
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Mittler weil als herr Johanns Wernher bei marggraf Christoffen zu Baden am hof, hat sich neben anderm ain lecherliche sach begeben; dann als herr Johanns [387] Wernher und Renhart von Neunegk aines abents spaciert, sein sie allain ohne ire diener in die herberg zum Salmen der
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zeit, wie man zu nachtessen phligt, gangen, und als sie niemandts gesehen, haben sie sich abzogen und sein in ain kasten, den sie ohn geverdt offen gefunden, in ain angemacht bad gesessen. Nun hat aber denselbigen kasten ain doctor von Augspurg bestanden gehabt; der ist nach dem
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essen sambt seim weib und ainer gewachsnen dochter, die das liecht voranher tragen, widerumb zum bad gangen, und wie der die zwen, die er nit gekennt oder gewisst, wer die seien, in seim bestandt, dem kasten, ersehen, ist er ganz undultig und übel zufriden gewest, derhalben mit rauchen
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worten sie weichen haißen, dem sie aber nit gleich statt thuon wellen. Hat der doctor ain stab, den er in henden getragen, ufgehebt und uf sie schlagen wellen. Hierauf herrr Johanns Wernher, auch Renhart von Neunegk im bad eilendts also nackendt und ohn alle niderwatten ufgestanden,
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hat Renhart den großen zapfen im kasten erwischt und außzogen, und wie der doctor gebaret, als ob er schlagen mit dem stab, hat Renhart im mit dem hulzin zapfen zu werfen getrawet. Indessen der doctor vermerkt, das sein weib und die dochter anfahen zu pfuttern und zu lachen,
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und gesehen, wie die beide also unverbunden im casten ufrecht gestanden, ist er noch mehr erzürnt worden, hat der dochter das liecht ußer den henden gerissen und eilendts fluchendt mit den seinen wider darvon zogen. Herr Johanns Wernher, auch Renhart haben sich darnach nit lang ge-

1 [136] saumbt, sich wider angelegt und seitmals sie ire diener nit bei der handt, haben sie an ire herbergen sich widerumb verfüegt.

* [1351] Es het marggraf Christof derzeit ain
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lautenschlager am hof, hieß Conz, war ain gueter fatzman und an dem iederman wol war. Der kam ainsmals zu der gesellschaft, do wardt er so gar bezecht, das in etlich geen hof tragen muesten. Der marggraf begegnet im underwegen. So ersicht Conz, lautenschlager, seiner gesellen ein, der sich
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auch überwint und den man fürte, sprücht Conz zum marggrafen: «Sihe, Christof, wie ist der so vol, das man ine füeren muß!» achtet nit, das er selbs so vol war, das man in tragen muest; war eben deren gesellen ainer, wie Conz Nafts bei denen alten von Würtemberg. Den schickt ainest
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graf Ulrich von Würtemberg geen Zwifalten ins closter, mit bevelch er solt hofmaister sein, vermaint, er sollt das essen lassen zurichten. Aber Conz rit ins closter, blib den ganzen tag im hof halten, ließ nichs zuristen und war ain rechter hofmaister. *
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* [1218] Der zeit ist kaiser Maximilian im Elsäß gewest, und demnach s. Adolf zu Newweiler in der herrschaft Liechtenberg im stift begraben, hat bemelter kaiser bischof Wilhelmen von Straßburg zu sich dahin erfordert; do hat man denselbigen hailigen mit großen ceremonien erhept und
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canonisirt. Es kam dahin marggraf Christof von Baden, der half seinem dochterman, grave Philipsen von Hanow, den kaiser empfahen und festeieren. Nu het der kaiser under seinen hofjunkern ain Gülcher oder Niderlender, der wardt neben andern edelleuten im drunk also gehalten, das er all
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sat wardt. So ersicht er aber ain schöne edle junkfraw, war in der grefin frawenzimmer, die gefiel im also, das im ainsmals die keuz[1] anfiengen zu steigen und sich nit mehr enthalten, sonder offenlich zu den umbstendern sprach: «Sicker, ick heff zwei schöne perd, mer ick scoll es an dat
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meisgen alle beid verbreudten und den knecht darzu.» Es wellt sich des manns menigclich zu krank lachen; man muest ine stillen, oder er dörfte sonst wie die ross haben außgehenkt. * * [1293] In kürze, demnach herr Hanns Wernher
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freiherr von Zimbern der junger widerumb vom trierischen hof

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[137] komen, do wardt der loblich churfürst, erzbischof Jacob, von seinem aignen underthonnen ellendclichen umbgebracht, der darfür hett, als ob er im zum weib gehauset. Man hat gesagt, derselbig solle in ergriffen haben, dann er oft bei
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Coblenz über Rein soll gefaren sein. Also soll es graf Ludwigen von Leonstain dem eltern im stettlin Leonstain auch ergangen sein, sie haben denselben mit knütteln zu todt geschlagen, wie ain ochsen, das er uf der walstat todt bliben. Gott verzeihe inen allen! *
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Die zeit herr Johanns Wernher am hof zu Baden sich enthalten, ist große unainigkait zwischen seim herrn, marggraf Christoffen, und desselben sönen, marggraf Philipsen, auch marggraf Ernsten gewest, wie sich dann hernach wol beschaint; dann die baide söne haben den fromen fürsten,
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iren vatter, der doch die marggrafschaft Baden in seiner regierung höchlichen erhebt und gebesseret, umb clainfiege ursachen gefangen und in strenger huet und gefenknus die zeit seins lebens verwart. Denen baiden jungen fürsten hat herr Johanns Wernher ußer bevelch seins herren, marggraf
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Christoffen, alles das, so inen zuwider, thuon müeßen, dess er auch hernach mehrmals entgolten. Solchs ist ain ursach gewest, das er sich wider mit glimpf vom hof gethon und in der herrschaft Mösskirch sich enthalten. Dieweil er aber domals noch ain junger, angehender herr, hat er vil schimpfs
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und abenteur bei seinen underthonnen gehabt, sich auch ganz gnedigclichen gegen inen erwisen. Insonderhait aber hat er die alten zimbrischen burger zu Mösskirch, die sich in sein, auch seiner gebrüeder vertreiben so getrewlichen und wol an der herrschaft gehalten, wamit er künden,
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genießen lassen, sie zu im zogen und vil kurzweil triben. Under denen ainer, Conrat Seiz genannt, ain fromer, erlicher mann gewesen; dieweil er aber etwas seltzam und nötlich, hat herr Johanns Wernher durch Paule Mayern, Clausen Kolben und andere bemeltem Seizen etliche weiße ross uf der waidt
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uffahen und die wol schwerzen lassen. Gegen abendts, als die hirten die ross heim triben, sein des Seizen ross in iren gewonlichen [388] stall geloffen. Sobald aber der Seiz die schwarzen ross im stall gefunden, die er frömbdt sein vermaint, hat er die mit großer ungestimbe und boldern
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außgejagt, ist allenthalben in der statt umbhergangen und seinen weißen rossen nachgefragt. Als im aber die niemands zaigen, ist er wider zu haus gangen, da hat er seine ge-

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[138] schwerzte ross, die hiezwischen wider komen, abermals im stall gefunden, darab er noch mehr erzürnt, mit ainer stangen die außgejagt. Die haben sich aber nit außtreiben wellen lassen, dann, wann er das ain außer dem stall gejagt, so
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ist das ander wider darein geloffen. Als aber seiner ungestimmen weis gegen der nacht kain end sein wellen, sein letzstlich seine nachpaurn darzu kommen; die haben in doch mit großer mühe bericht und dahin bereden kunden, das er die ross letzstlichen behalten. Also hat er weib und
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kündt angestellt, die haben die ross widerumb weschen müeßen. In wenig zeit hernach hat herr Johanns Wernher erfaren, das bemelter Conrat Seiz etlich faist enten meste, derhalben er im uf ain nacht etliche darvon haimlichen
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nemen und ain halb gewachsnen wolf in den entenstall beschließen lassen. Morgens als der Seiz den entenstall ufgethon, ist der wolf so ungestim gegen im herauß geloffen, das er in umbgestoßen; derhalben der Seiz vermaint, der wolf hab im die enten gefressen. Darauf hat herr Johanns
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Wernher ine sambt andern über die enten geladen und bericht, der wolf hab die enten im kropf darvon getragen und seien im vor dem Angerthor widerumb abgejagt worden. Das hat der Seiz geglaubt und hat sich damit also beschaiden lassen. Darneben aber hat im herr Johanns Wernher
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vil mehr, dann die enten wert, vereret etc. Umb die zeit ungefärlich hat herr Johanns Wernher ain caplon zu Mösskirch uf den stift angenomen, genannt herr Hanns Schmidt, welcher von Überlingen bürtig, war in der jugendt geen Wien uf die hochen schuol verschickt worden,
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daselbst, auch zu Offen in Ungerlandt er etliche jhar sich enthalten. Er hat nachgends wol etwas von seinen freunden zu Überlingen ererbt gehabt, welches alles von im verschleckt und verthon worden, also das ime der ursach halb von menigclichem der nam »pfaff Weingeber« gegeben, welcher
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ime auch biß an sein ende bliben. Er ist den herren allen dreien von wegen der gueten stimm, die zu Mösskirch uf dem stift gar wol erschossen, dergleichen auch seiner gueten sprüch halb und das es ain gueter fatzman war, vast angenem[2] gewest. Dieweil aber der pfaff der zeit ganz
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unrüebig und aim erlichen burger bei nechtlicher weil mehr-

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[139] mals in seinem abwesen im haus visitiert, ließ herr Johanns Wernher ains aubendts unversehenlich ain klains, durchgends, engs gessle, allernechst demselbigen haus gelegen, mit vil reis, das vorhin in aim unsaubern, übelschmeckenden ort
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war durchzogen und besudlet worden, allenthalben wol bestecken. Nachgends wartet er sambt seinen dienern und gesellschaft uf den pfaffen. Er hette sich mit seinem gesünd gethailt, ain thail oben, das ander unden in der gassen. Wie nun der pfaff, der sich kains argen versahe, zwischen
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sie kompt, hört er unden in der gassen ain lerman, dess[389]halben er die gass hinauf lauft. So kompt im aber ain anderer hauf under augen, und hört, wie sie zusamen schlahen, das er das feur vom pflaster sicht springen. Würt der pfaff irr, waist nit, wahinauß; wa er sich hinwendet, ist er
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umbgeben. So kundt er auch nit zuruck, vilweniger ins haus komen. Als er nun ohne ain gewisse gfar seins leibs und lebens weder hünder sich, oder für sich getraute zu entrinnen, kompt er letstlich zum klainen geslin. So baldt das beschicht, nähern sich baide haufen und tringen so nahe
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uf den pfaffen, das er seins undanks das zugerüst geselin annemen, dardurch auch, die würf der brügel, so nach im beschehen, zu meiden, empflichen muest. Wie er sich in allem unflat, der in an dem reisig verunrainiget, zugerüst, ist wol zu gedenken. Noch war der pfaff mit diser straff
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nit abgestellt. Als das herren Johannsen Wernhern widerumb fürkommen, sonderlichen aber, das der pfaff in abwesen des mans durch ain nidern laden, den er von der gassen hinauf wol erraichen mecht, ins haus schlupfte, ließ er im das mermals undersagen, mit erinnerung, waverr er nit
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absteen, was zu besorgen und noch darauß ervolgen möcht, welches alles nit half. Derhalben ließ ine herr Johanns Wernher uf ain nacht verkuntschaften. Es hetten drei starke im haus haimlich und ohne wissen des pfaffen sich verschlagen; so wartet sein herr Johanns Werner mit seiner
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gesellschaft unferr darvon. So bald nur der pfaff herzu schleicht und sich in laden hinauf schwingt, gleich ergreifen ine die im haus beim haar, strecken in wol. Herr Johanns Wernher mit den seinen kompt auch darzu, erwischt den pfaffen bei den füeßen; also ward der pfaff
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jemerlich von baiden thailen gestreckt. Iezo zogen in die im haus an sich, dann die andern uf der gassen hinab, und warden dem pfaffen die saiten wol gespannen. Er konnte

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[140] sich nit weren, so dorft er auch nit schreien. Letzstlich patt er sie umb Gottes, auch aller seiner lieben hailigen willen getrewlichen, es wellte doch der ain thail der sterker sein, sich also benüegen lassen. Letzstlich, als sie ine wol
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erzauset wie ain hasenbalg und in schimpf ine wol mit trucknen straichen, doch ohne die weihe, abgeschmirbt, haben sie in wider laufen lassen. Er ist hinnach des hauses müeßig gangen und hat des orts der dritten weihe nit erwarten wellen.
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* [1270] Zugleich als der Weingeber bei nächtlicher weil zu Mösskirch ist in ainem hausladen bei dem haar uf und abgezogen worden, also ist dem Hannsen Schnitzer einest vor jharen auch begegnet. * [1285] * Es ward der Hanns Schnitzer auch verkuntschaft, wie er zu ainem laden
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hinein wellt steigen, und ergriffen in etlich beim kopf, die hielten in beim har, die andern zogen in hieniden bei den füeßen wider hinab. In solchem zertenen schrie der guet mann: »Ach, durch Gottes willen, seie ainer under euch der sterker! ziehen mich entweders gar hinauf, oder hinab !«*
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* [1290] Disse cassata, so dem Weingeber und Hannsen Schnitzern begegnet, gemanet mich vast an ain schimpflichen buelschaftgang, der bei unsern zeiten zu Uttenweiler beschehen ist. Daselbst pflag der edelman Hanns vom Stain, so gleichwol unverheirat war, aim pauren zum weib
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zu hausen und, so der paur nit umb die weg, legt er ain münchskutten an (als dann ain münchsclösterle alda) und stig nachts über ain niders tach ins haus zum weib. Das trib er so lang, das der paur der gugelfuer muest gewar werden. Der thette dergleichen, als ob er überfeldt wandlen
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und etlich tag ußbleiben müeste, und nam aber gegen abents etlich seiner verwandten zu sich. Die schlichen haimlich ins haus, das der edelman oder die fraw nichs darumb wissen megten. Als nun die stundt da war, kam der edelman in der kutten und wolt über das tach steigen. Do waren
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die pauren gegenwürtig, deren ieder ain lidwaichen tremmel in der handt; darmit erschwungen sie dem edelman die kutten, das nit vil staubs darin blib. Der edelman schrie, gab sich zu erkennen; aber sie wolten ine nit kennen, sonder schluegen zu und sprachen, sie hetten ain frommen junkern,
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der nachts nit also uf der gassen umblief. Wie nun kain verschonen bei inen, ließ inen die kutten und muest inen entlaufen. Der paur hat sich hernach nit lang mer im dorf

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[141] gesaumpt, sonder sich darvon gemacht, dann er hat dem edelman nit trawen dörfen. Bemelter Hanns vom Stain ist hernach diser sach halb vil gespait worden, sonderlich vom Conradten von Baldeck, saß zu Ehingen an der Tonaw.
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Derselbig het den gebrauch, das er, da er gleich zornig, nit anders schwur, dann »Botz met!« Darum vexiert in diser Hanns vom Stain sprechendte : »Conz von Baldeck thuet gar süeße schwier, aber saure koppen und stinkendt[3] firz.« Wie aber dem vom Stain dise abenteur widerfaren, muest er des von
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Baldecks mit seinen spotreden verschonen. * Zu denen zeiten waren etlich, und nit die wenigisten, Gegginger, die erhielten in irem dorf ain zimliche anzall gens, wie auch noch beschicht, und dieweil die gens die waid daselbst (wie man dann spricht) verdarpten, was solchs
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dem überigen thail der gemaindt ganz beschwerlich. Die beclagten sich dessen gegen herrn Johannsen Wernhern, irem herren. Der ließ nun durch die amptleut bevelchen, die gens fürderlich hinweg zthuon. Dess wolt nit beschehen. Er ließ über etlich zeit inen das an ain straff gebieten. Das
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wolt auch nit helfen. Als nun abermals clag fürkam, wolt er inen die ungehorsame nit nachgeben, so wolt er sie auch umb das gepott nit fürnemen oder zu schaden bringen; derhalben, als Hanns Gremmlich uf ain zeit bei im war, rüstet er sambt dem Gremlichen und andern sich zu in
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allermaßen wie die Zigeuner, zogen das Riet hinab geen Geggingen, das sie von niemandts erkannt warden. Ain thail under inen war bei den paurn im dorf, die andern ganseten uf den veldern und in den wisen; und ehe die paurn dess wahr nammen, [390] kamen sie mit denen
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gensen darvon. Und ob gleichwol etlich paurn inen nachzueilen und inen die gens wider abzujagen sich understanden, so waren doch die also beritten; zu dem begaben sie sich in die welde, das die paurn nichts schaffen, widerkeren muesten. Die gens wurden zu Menningen außgepeutet. In
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wenig tagen hernach beschickt herr Johanns Wernher den amptman und etlich des gerichts von Geggingen, denen zaigt er an, das er und sein gesellschaft die Zigeuner weren gewest, dann er sie umb ir verachtung und ungehorsame uf dißmals höcher nit straffen oder umb das bott[4] bringen
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wellen; waverr sie aber weiter ungehorsam erschinen, wur-

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[142] den sie dessen nit genießen, sonder höher gestraft werden. Darneben erforschet er, wievil gens den armen entwert, und als er das erkundiget, ließ er denselben sie bezallen. Was seltzamer, abenteuriger schimpfbossen dann bemelter herr
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Johanns Wernher domals mit dem alten würt zu Guetenstain, genannt der Liecht, was gar ain holdsäliger mann, getriben, so er im vorst jenet der Tonaw gejagt, darvon were wol ain sondere historia zu erzellen, nämlich wie er demselbigen klaine fischlin in ein weinfaß füllen lassen und
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was er den weiter beredt hat etc.



  1. keuz] hs. kreuz; sieh übrigens Register s. v.
  2. angenem] hs. angenemen.
  3. stinkendt] hs. stickendt.
  4. bott] sollte vielleicht brott heißen.