Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 439.jpg

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Axe herum bewegen, unerachtet man noch keine Observationen vor sich hat, daraus man dieses gewiß schliessen, und die Zeit, innerhalb welcher solches geschiehet, determiniren könte.

Anmerkung.

196. Von dem Monde hat man dafür gehalten, daß er sich nicht um seine Axe beweget, indem er beständig immer Eine Seite der Erde zukehret. Allein Newton hat zuerst dafür gehalten, daß er sich in so langer Zeit um seine Axe einmal herum beweget, als er braucht, um die Erde herum zu kommen. Dann dadurch geschiehet es, daß er der Erde beständig Eine Seite zukehret, ausser daß er zuweilen einen Schwung bekommet, welchen man daraus siehet, daß auf der einen Seite einige Berge und Flecken verschwinden, auf der andern aber andere zum Vorschein kommen. Es wird aber durch diesen Schwung (den die Astronomi motum librationis nennen) gar wenig von der andern Seite des Mondes zu Gesichte gebracht.

Die 18. Erfahrung.

197. Simon Marius hat zuerst A. 1609. gegen das Ende des Novembris kleine Sternlein um den Jupiter wahrgenommen, die er Anfangs für Fixsterne gehalten, bis er gemerket, daß sie mit dem Jupiter fortrücketen, und doch zugleich in Ansehung des Jupiters ihre Stelle veränderten. Da er also inne worden, daß es Jupiters Monden wären, hat er von dem 29 Decembris an, seine Observationen aufzuschreiben angefangen; wie er in der Vorrede über seinen Mundum Jovialem, der zu Nürnberg 1614. in 4. herauskommen, erzehlet. Bald darauf, nemlich den 7. Jan hat Galilaeus Galilaei

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Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 439. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_439.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)