Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 478.jpg

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Die 34. Erfahrung.

298. Hugenius in seinem Cosmotheoro lib. 2. p. m. 114. merket an, daß durch die vortrefflichsten Ferngläser die Fixsterne nur wie ein heller Punct ohne alle Breite erscheinen.

Anmerkung.

299. Daher haben wir keinen gewissen Grund, daraus wir ihre wahre Grösse ermessen können.

Der 9. Lehrsatz.

300. Die Fixsterne können ihr Licht nicht von der Sonne haben.

Beweis.

Sie sind weiter von der Senne weg, als Saturnus (§. 217.): und doch ist ihr Licht viel heller, wird auch nicht schwächer, als das Licht der Planeten, wenn man sie durch Ferngläser ansiehet. Derowegen können sie es nicht von der Sonne haben. W. Z. E.

Zusatz.

301. Also haben sie ihr eigenes Licht, und sind demnach lauter Sonnen.

Die 1. Anmerkung.

302. Daher ist glaublich, daß sie auch ihre Planeten haben, die sich um sie bewegen. Woraus denn eine unendliche Grösse des Weltgebäudes entspringen, und eine unzählige Zahl der vernünftigen Creaturen, die ihren Schöpfer loben.

Die 2. Anmerkung.

303. Eben so hat man Ursache zu glauben, es sey Sirius nicht kleiner, als die Sonne: und hierauf hat sich Hugenius gegründet, als er in seinem Cosmotheoro p. 115. die Weite der Fixsterne von der Erde einiger massen ermessen wollen, welche

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 478. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_478.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)