Seite:De Zimmerische Chronik 2 024.jpg

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In disem capitel wurdet angezaigt, was der churfürst von Menz herrn Wörnhern freiherrn von Zimbern fürgehalten, auch wie bemeltem herrn Wörnhern vergeben, dessen er sterben müeßen und zu Oberndorf
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begraben worden.

Als nu die handlung also ain zeitlang unerörtert zu baiden thailn angestanden, haben die von Werdenberg sovil bei der künigclichen Majestat angehalten, das dieselb dem churfürsten von Menz, erzbischof Berchtoldten, herrn

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Wörnhern freiherrn von Zimbern etliche artikl fürzuhalten, in dieselben von wegen sein und seiner geschwistergit zu bewilligen, auferlegt und, so solchem volg beschehe, welle Ir Majestat baide partheien vertragen. In somma, es war dahin angesehen, das denen von Werdenberg die herrschaft

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Messkirch mit aller zugehörde, wie auch hieoben gemelt, beleiben sollte, dargegen aber wolten die von Werdenberg hern [A262b] Wörnhern und seinen geschwistergiten die spreuer, das war Oberndorf und anders, lassen. Nu beschribe der churfürst von [324] Menz herrn Wörnhern geen Menz;

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geschach fast umb Othmari anno vierzehenhundert neunundneunzige. Dem schreiben volgt herr Wörnher, und so bald er zu Menz ankomen und sich anzaigen ließe, hielte im der churfürst der künigclichen Majestat schreiben und bevelch, dessgleichen die artikl des vertrags für, also lautent: Von

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ersten soll denen von Werdenberg beleiben Messkirch und sein zugehördt, mit aller maß, wie inen sollichs von der kaiserlichen, auch künigclichen Majestaten gegeben und besteetigt, dargegen sollen die von Werdenberg fraw Margrethen, weilund herrn Johannsen Wörnhers von Zimbern des

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eltern nachgelassnen wittib, ires heiratguots, widerlegung und morgengab halben entrichten, sollichs zu verzinsen, oder aber mit ain tausendt guldin iedes jars abzulösen. Zuedem so sollen auch die von Werdenberg die schulden, die auf der herrschaft standen, auch bezaln und denen von Zimbern

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ain summa gelts darzu nach erkantnus Ir Majestat geben oder verzinsen, doch sollichs in allweg mit aim tausendt guldin abzulösen. Die zwai tausendt guldin aber, so die von Werdenberg Oberndorf halben der künigclichen Majestat zugestelt, sollen auch in die summa, so die von

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Werdenberg nach Ir Majestat erkanntnus geben, gerait werden. So aber sollichs die von Zimbern nicht annemen, soll denen

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_024.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)