Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. | |
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aim jungen gesellen hernach ein guets kabeberle worden. Gott gesegen im den ertrunk! O wie wollt ich so gern reden! mir ist iezo wie dem essel im Apulejo[1] oder Luciano. Solche hendel geben guete heirat in die ferre. Diesem
kerle ist es ergangen, wie manichem erlichen gesellen mehr beschicht, der in ain rechte wolfsgruben felt; dann wie baldt ist was in ein jungs mentsch geschwetzt, insonderhait so die jungen döchtern [900] dahin gezogen und gewendt, das sie in alle stell laufen, die winkel durchstreifen
und hewbarnen[2], auch ander arbait thuen, so inen ires stands und anderer gelegenhait halb nit zustendig, oder sie der fürwitz sonst treibt, so geet es dann also zu. Aber die welt ist und bleibt die welt und geet dermasen in allen landen zu, alsdann bei etlichen jaren dergleichen im landt
zu Pairn fürgangen und herzog Wilhelm in seiner jugendt sich wunderbarlichen auch etwan an hochen orten beholfen, wie sich dann beschaint mit seinem ledigen sone, dem Jörgen Duxen, deselbigen muetter niemands dieser zeit uf erden weist und er, Jörg Dux, selbs nit, und habens des
herzogen allergehaimesten nie erfaren künden. Die alt herzogin, sein gemahl, hat sich vil bemühet, das zu erkundigen, aber ist vergebens gewesen. Er, herzog Wilhelm, so er desshalben befragt, hat er geantwurt, solche handlung seie keim mentschen bewisst, dann des Jörgen Duxen muetter
und derselbigen muetter, ime selbs und der hebamma. Darauf ist er gestorben. Also geet es seltzamlich zu. Man hat ohne zweifel ein[3] gueten, frommen man dozumal (dann in solchen fellen mueß man ein narren haben, man finde in gleich, wo man welle) haben müesen; dem sein die augen
geblendt worden und der hat ain jungkfraw post partum annemmen müesen, wiewol man deren findt, denen nit hoch an der sach gelegen, als ainest graf Conradt von Castel sagt. Dem verheirat sein herr vatter, graf Wolf, ein marggrefin von Baden, war ein wittfraw, het vorhin graf Gabrieln
von Ortenburg gehapt, und muest ir ain morgengab darzu geben. Als sich aber etlich seiner verwandten solichs befrembdten, sprach er, es gelt ime gleich, er fragte dem cleinet so hoch nit nach, es were ain witfraw in sollichem fahl nit weniger, dann ain jungkfraw, zu achten. Das het
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 467. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_467.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)