Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 100.jpg

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1517 ganz in Memmingen an. Der Rat gestattet ihr (Sta. 272. 1) das Haus bei St. Martin, zwischen des von Stetter und Egloff, Stebenhabers sel. Witwe gelegenen Häusern zu erkaufen und lebenslänglich darin als Bürgerin zu wohnen. Sie hat für Steuer- und Reisergeld jährlich 2 fl und dazu das gewöhnliche Brunnen-, Bach- und Wachtgeld zu entrichten. Noch 1542 läßt sie in einer andern Gelegenheit von sich hören. Im selben Jahr aber findet sich dann bei Scho. 82 eine Bemerkung: „In diesem Jahr starb die Fraw von Ysenburg, wurde von Leusen gefressen“, welche sich (der bestimmte Artikel deutet auf eine bekannte Persönlichkeit) jedenfalls auf die Besserin bezieht und besagt, daß sie infolge längerer Liegenschaft und damaliger hygienischer und medizinischer Verhältnisse eines ebenso gräßlichen wie nicht ungewöhnlichen Todes verschied. die Bühne betritt nun ihr Schiegersohn

Sebastian von Berwang.

Er schnitt die Frage der Hoheitsrechte der Herrschaft Eisenburg kraftvoll an, wie an anderm Ort zu lesen. Aber hier müssen wir ihn leider als – Totschläger einführen; denn blutig beendet er den Hader der zwei Settelinschen Sippen.

Die Sache trug sich nach G. (F. v. S.) folgendermaßen zu (24. Juli 1522): Sebastian und der andere Schwiegersohn der Elisabeth, Hans Jungnauer waren „nächthin spat bei etlichen vom Adel hier (Memmingen) geweßt, haben zu viel getrunken, und am hinausreiten Steffel Sättelin uff Amendinger Weg, als ain plosen (bloßen, unbewaffneten) man, und sie mit Hamasch und wöhren verwaffnet gewesen, überritten und hart geschlagen und verwundet, ain sein knecht biß uff den tot beschädigt“, - „Das hat einen ersamen rat hoch verschmahet (Christoph Settelin war nämlich Stadtammann), die ganze nacht zusammengeweßt, hat bey hundert mannen hinaus uff die halt (Halde) geschickht, desgleichen in alle unsere und der unseren Dörffer und flecken geschickht und jedermänniglich in rüstung gepothen und allerthalben befolen, wo sie die von Isenburg und ire Diener betreten, das sie dieselben fahen und wo sie nit möchten, erschießen und uns hereinfüren solten. Am morgen früh umb 3 ure sein zu einem rat khomen Adam von Stein, Jörg von Bentznaw und meines gnädigen

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_100.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)