Seite:Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1801) Seite 026.jpg

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Bedienten Heinrich und Jacob, mit Herrn Ritzenfeldt und Kruse, besezt.

So viel für heute von der Hausehre; – künftige Mittewoche sehen wir sie wiederholt, und bis dahin verspahre ich meine Raisonements über ihre hiesige Production.

Auch noch mit der Zugabe des kleinen, bekannten, Lustspiels: die beyden Billets, wurde das Publikum heute zeitvertreibend unterhalten. Es spielten Herr Wohlbrük den Gürgen durchaus characteristisch; Mamsel Eule das Röschen mit schiklicher Naivität; Herr Eule den Barbier Schnaps mit mancher comischen Uebertreibung.

Sonntags, den 11. Januar, wurde das Gelübde wiederholt. Was hat es geholfen, daß ich schon im Anhang zum vorigen Quartal, Seite 4, die mangelnde Gleichheit in denen Ordenstrachten, die unnatürlichen Tonsuren, tadelte? Es blieb in dieser Hinsicht auch heute Alles beym Alten. Die Franciscaner trugen nicht einmal Einer wie der der Andere – Rosencränze! Mehrere Erfahrungen bezeugen, so wie diese, daß unsere Theaterdirection sich nicht die Mühe nehmen will, critische Raisonements, wenn sie auch noch so gegründet sind, wenn sie noch so bescheiden vorgetragen werden, zu beachten. Doch das soll mich nicht müde machen, meinen Plan zu verfolgen. Drum verschweige ich auch die, gewiß richtige, Bemerkung nicht: daß die Handschuhe, und Unterkleider, welche General von Thierry trägt, in ieder Wiederholung des Gelübdes sich schmutziger, und flekreicher, auszeichnen.

Montags, den 12. Januar, wurde das Singespiel Oberon aufgeführt. Daß Mamsel Stegmann, die ältere, noch immer an ihrer Gesundheit leiden muß, und dadurch im Gesange sehr genirt wird, bestätigte auch die heutige Erfahrung, indem sie gleich die erste Arie merklich abkürzte, und solche dennoch nicht mit sonstiger Kraft durchführte. Unbegreiflich bleibt es mir, warum sie nicht zu bewegen ist, als Oberon