J. F. Ernst (d. i. Johann Friedrich Ernst von Brawe, 1746–1806): Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (14.–26. Stück) | |
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das, für den feinen Geschmak rebutante, Niederwerfen, beym Fangen eines Schmetterlings? Lezteres lies sich weit gefälliger an einem von denen Bäumen, welche die Coulissen darstellen, im Stehen bewerkstelligen. Außerdem hatte auch die Figur, welche Peter auf den Huth stekte, nicht die mindeste Aehnlichkeit mit einem Schmetterling. Am Schluße der 9ten Scene im III. Act vernachlässigte Herr Hasloch, wie er die Wirkungen des Tobakrauchen auf Petern darstellen wollte, die Delicatesse zu sehr. Die Röthe, welche Herr Haßloch auf seine Baken gelegt, und der Haarzopf den er gewählt hatte, entfernten sich beyde zu weit von natürlicher Wahrscheinlichkeit.
Wenn ich die interessante Versöhnungsgroupe am Schluße des Stüks hätte zeichnen und dirigiren dürfen; so mußte nach Meinaus Ausruf: „Dort herrschen keine Vorurtheile; dann bist du wieder mein!“ wenn Eulalie und Meinau sich wirklich trennen wollen, Madame Haßloch rechts, Herr Herzfeld links rükwärts sich wenden, und dann denen Kindern begegnen; dann behielten sie einander immer in den Augen, durften sich nicht den Rüken zukehren, und
J. F. Ernst (d. i. Johann Friedrich Ernst von Brawe, 1746–1806): Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (14.–26. Stück). Conrad Müller, Hamburg 1801, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Raisonirendes_Journal_vom_deutschen_Theater_zu_Hamburg_(1801)_Seite_039.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)