Seite:Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1801) Seite 071.jpg

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glaubt er, den Eidam mit der Neuigkeit zu überraschen: daß er so eben Birkenhausen vom Hptm. v. Lilienstern erhandelt hat, diesfalls schon Alles, unter sehr vortheilhaften Bedingungen, richtig ist, eben der Kauf unterschrieben, und dann das dafür bestimmte Capital von 6000 Thalern aus Gürgens Lottogewinn baar bezahlt werden soll. Gürge, und der Hauptm. v. Lilienstern, horchen hoch auf; Ersterer versichert dem Schwiegervater, daß sein vor ihm stehender Reisegefährte der wirkliche v. Lilienstern, der einzige Besizer von Birkenhausen, sey, giebt ihm den mit Lezterm auf der Reise schriftlich abgeschloßenen Contract zu lesen, und Beyde überzeugen endlich Märten, daß der im Hause befindliche Hauptmann ein Gauner ist, welcher, in Verbindung mit Schnaps, ihn prellen wollte. Diese Erklährung entdekt den gespielten Betrug unleugbar; Knallerpaller tritt mit Schnaps aus dem Hause; erschrikt vor dem anwesenden Officier; wird von ihm als schlecht renomirter Wurmdoctor erkannt; beyde Spizbuben sehen sich entlarvt; kriechen zum Creuze, und bitten kniend um gnädige Strafe – oder Pardon. Hauptmann v. Lilienstern wirft sich als Schiedsrichter in der Sache, da Märten seinen abgesagten Feind, den Dorfrichter, nicht gerne zur obrigkeitlichen Concurrenz laßen will, auf; relegirt Knallerpallern, und Schnapsen, aus dem Dorfe; wirft ihnen aber, unter der Bedingung: daß sie schleunigst Ort und Gegend verlaßen sollen, mitleidig ein Reisegeld in seiner Börse zu. Jeder sucht sie an sich zu reißen, der