Seite:Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1801) Seite 180.jpg

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In der mismüthigsten Stimmung, welche mir der Besuch des deutschen Schauspielhaus für baare 20 ßl. verschafft hat, seze ich mich an den Schreibetisch, trage mein Raisonement über die heutige Production in das iournalistische Manuscript für künftigen Freytag ein, und werfe aus Verdruß, daß ich von iener nichts Empfehlenderes für Hamburgs deutsche Theaterdirection zum Druk befördern kann, die Feder lieber ganz weg – ehe ich mich, wenigstens für Heute, weiter anstrenge, sie im fruchtlosen Tadel, in unbenuzten Zurechtweisungen, abzustumpfen. – –

Als ich, Montags gegen Mittag, das für mein raisonirendes Journal seit vergangenem Donnerstage bereits Niedergeschriebene nochmals übersahe, und dann die theatralischen Ereigniße der nächsten Zukunft berechnete: so verfiel ich dadurch auf zwey wirklich embaraßante Reflectionen. Was, so fragte ich mich selbst, wird das Publikum von der Magerheit deines dermaligen Vortrag im 25. Stüke denken, und wie willst du den iezigen Bogen nothdürftig ausfüllen, da sich noch lauter Wiederholungen, für heute Abend das Donauweibchen, für Morgen ein Oratorium, und für Uebermorgen Bayard, zu Gegenständen deiner Beurtheilung darbieten? – Ich