bereit dem Mann ein Lager, daß er ruhe,
und stell die Lampe auf den Leuchter!
Ich möchte mich in nächster Nähe bei euch schlafen legen
Doch nicht, mein Kind!
Wir möchten jenem Menschen sonst beschwerlich fallen.
Geh nur in deine Kammer; ruhe dort!
so ging er doch zur Ruhe in die Kammer.
da machte Isaak aus dem Schlafe auf
und kam zur Türe seines väterlichen Hauses
und schrie und rief:
Ach Vater, öffne, daß ich dich genieße,
bevor man dich mir nimmt!
und Isaak trat hinein
und hängte sich an seines Vaters Hals mit Tränen
und küßte unter Weinen ihn gar herzlich.
als Michael sie weinen sah,
vergoß er gleichfalls Tränen.
da schrie sie auf und rief:
Was soll es mit dem Weinen?
Vermeldete der Gast
dir deines Brudersohnes Lot Verscheiden?
Oder traf uns sonst etwas?
Ich brachte keine Botschaft über Lot, o Sara;
vielmehr gedacht ich aller eurer Güte,
womit ihr alle Menschen auf der Erde übertreffet;
auch Gott gedachte euer.
Wie konntest du zu weinen dich erkühnen,
nachdem der Gottesmann bei dir doch eingekehrt?
Es wird ja heute Freude herrschen.
Woher nur weißt du es, daß er ein Gottesmann?
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 1095. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_1095.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)