Seite:Schriftmäßige Belehrung über den Antichrist 18.png

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11. Es fehlt indes in dieser Zeit nicht an göttlichen Gegenwirkungen. Es wird der Herr am Ende zwei große Propheten erwecken, durch welche die Anhänger des Antichrists mit schweren Strafgerichten heimgesucht werden, während das Volk Gottes durch sie Schutz erfährt. Doch die Gläubigen aus der Heidenchristenheit werden in unzählbarer Menge den Märtyrertod zu erleiden haben. Nur in größter Verborgenheit mögen etliche Gläubige durch die antichristische Zeit sich hindurch zu retten imstande sein. Offenb. Joh. 18, 4. 12.

12. Endlich aber naht das Gericht, zuerst über die Weltstadt, dann über diesen Weltherrscher selbst.

13. Zwischen der Weltstadt und ihrem Herrscher entsteht Uneinigkeit. Der Ausgang derselben ist, daß er sie mit seinen zehn mit ihm verbundenen Unterkönigen in Grund und Boden zerstört und in Rauch ausgehen läßt.

14. Eine Zwist mit dem König des Südens veranlaßt ihn, seine gesamte Macht aufzubieten. Auch die Unternehmung gegen diesen gelingt ihm, und auch die zwei Propheten, die ihm bisher Widerstand leisteten, darf er töten, und die Welt feiert über diese Befreiung große Feste; aber die Freude ist nur eine kurze.

15. Wie es scheint, will er nun, wie es vordem unter dem König Antiochus Epiphanes geschah, der wohl nicht bloß als Vorläufer, sondern als der erstmals in der Geschichte auftretende Antichrist selber zu betrachten ist, dem Volk Gottes den Garaus machen. Aber dies Mal tritt der Herr selber mit seinen Engelscharen für sein Volk ein. Vor der Erscheinung seiner Herrlichkeit erblaßt das Trugbild und der trügerische Glanz des Antichrists. Er selber wird mit dem falschen Propheten, so wie sie sind, ohne die Zwischenstufe des Totenreiches in den Feuersee geworfen, sein Heer aber in einer Schlacht, welcher keine andere an Größe gleichkommt, vertilgt.

16. Der Drache aber, die alte Schlange, auf dessen Verführung all dies Schreckliche zurückgeht, wird auf tausend Jahre gebunden, sodaß während dieser Zeit die Welt von seiner Verführung befreit sein wird.

17. Die um ihres Bekenntnisses willen zu Jesu hingemordeten Gläubigen stehen auf und regieren mit Christo diese tausend Jahre.

18. Vorhanden ist der Antichrist nach 2. Thessalonicher 2 schon seit den ersten Zeiten des Christentum und auch in der Welt wirksam, aber hervortreten kann er nicht, weil ein mächtiger Geisterfürst ihn nach göttlicher Bestimmung noch aufhält. Wenn derselbe aber seine aufhaltende Tätigkeit zurückzieht, dann wird er hervortreten. In der Vorbereitung auf dies sein Hervortreten ist von seiten der ungläubigen Welt schon ein großes