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„Was schreibt er?“

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Textdaten
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Autor: H. Billinger
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Titel: „Was schreibt er?“
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 6, S. 105, 112
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1886
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[105]

„Was schreibt er?“
Nach dem Oelgemälde von W. Hasemann.

[112] „Was schreibt er?“ (Mit Illustration S. 105.) Er schreibt: „Mein herzlieber Schatz! Recht schön ist die Residenz und Mädle giebt’s so viel als Bäume, aber keine wie Du. Und nirgends ein Bergle und kein Wasser nicht, so weit ich schau, Alles eben und sandig, die Straßen schön gepflastert. Ich wär’ schon gern Soldat, wenn ich kein Schatz daheim hätt’ und mir’s nicht wie ein Mühlrad im Kopf ’rum ging, daß Dein Vater nicht will und meiner au nicht. Aber hab’ keine Sorg’, denn die Hauptsach’ ist eins: Mir wolle! und drum bin ich fidel. Sechs Vätter und zwölf Mütter können nichts gegen eine rechte Lieb’, so eine thut Wunder, drum sei nicht verzaget –“

So liest das Minele und lächelt und glaubt’s und sieht die Wunder schon vor sich erstehen. Die Aeltere, die weiß – „so fescht und so treu halt mei Hansel a zu mer.“

Die dritte Kameradin hat noch keinen Schatz gefunden, sie guckt in den Brief, damit ihr ja kein Wort entgehe – „Ach,“ denkt sie, „wenn i au emal so a Schreibbriefle krieg’!“ H. Billinger.