ADB:Horlenius, Josef

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Horlenius, Josef“ von Ludwig Hölscher in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 128–129, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Horlenius,_Josef&oldid=- (Version vom 23. April 2024, 18:19 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Hörl, Johann Franz
Band 13 (1881), S. 128–129 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Josef Horlenius in der Wikipedia
Josef Horlenius in Wikidata
GND-Nummer 11971454X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|13|128|129|Horlenius, Josef|Ludwig Hölscher|ADB:Horlenius, Josef}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=11971454X}}    

Horlenius: Josef H., Humanist. Geboren zu Siegen etwa 1460, von Hegius in Deventer unterrichtet und durch seinen Mitschüler und Freund Rudolf v. Langen, der ihn in Münster „domi suae fovebat et alebat“ (Hamelm.) nach Herford empfohlen, kam, vielleicht zugleich mit Jac. Montanus, der dort 1486 aufgenommen wurde, als Rector an die lateinische Schule am Münster daselbst, und mit ihm beginnt eine neue Periode in der Geschichte dieser alten Schule. Unter seinen jugendlichen Schülern wird erwähnt Petrus Mosellanus, eigentlich genannt Peter Schade, der jedoch schon 1503, zehn Jahre alt, nach Köln gekommen sein soll. Mit H. kam zugleich nach Herford sein Mitschüler in Deventer, Theodor Rotarius aus Unna als Conrector und wurde sein Nachfolger, als H. 1507 oder 1508 als Lehrer an die Domschule zu Münster berufen wurde. Da H. erst darnach die griechische Sprache erlernte, so gehört er zu den Schülern des Johann Caesarius (s. d.), der, nicht vor 1513, von Köln berufen, in Münster Vorlesungen über griechische Sprache hielt. Im J. 1517 erscheint er zum ersten Male in der Sammelschrift des Jacob Montanus, Collectanea latinae locutionis (T. II., Coloniae 1517) mit der Bezeichnung Christi sacerdos, wonach er damals oder kurz vorher in den geistlichen Stand getreten ist. Nach dem Abgange des Conrector Pering nach Wesel erhielt er das Conrectorat; er starb 1521 an der Pest. H. war ein, u. A. von Montanus viel gefeierter Poet. Verschiedene Schriften von ihm werden erwähnt (Auszüge bei Hamelmann und Krafft-Crecelius): „Epigrammatum libri II.“, Münster (sicherlich gedruckt bei Dietrich Tzwyvel, dem gelehrten Freunde des H., auf dessen Rath Tzwyvel seinen Sohn zu weiterem Unterricht an Rotarius schickte). Disticha de passione Christi et eius fructu percipiendo. Cypriani de misericordia atque doctrina Dei ad Donatum liber cum Jos. Horlenii commentario (1516). Epistola ad Ottonem Warpurgensem (i. e. Beckmann). Antonii Mancinelli versilogus recognitus et auctus per Jos. Horlenium adiectis commentariis Joannis Murmellii (1515). „Commentarius in Macarii Mutii carmen de triumpho Christi“ (Köln 1515). „D. Erasmi compendiaria vitae institutio, insunt elegantes aliquot non ineruditorum virorum epistolae ad Jos. Horlenium“ (darin Briefe von J. Montanus an H. und von H. an Tilmann Mülle von Attendorn). „Antonii Campani epistolae familiares per Joh. Horlenium selectae“ (Köln 1516). „C. Plinii iunioris epistolae aliquot elegantiores et familiares per Joh. H., Jesu Christi sacerdotem ex quinto et sexto epistolarum [129] libris collectae“ (Münster 1519). Einzelne Gedichte aufgeführt bei Nordhoff, Krafft-Crecelius, Reichling.

Hamelmann; Dillenburger, Gymnasialprog. Emmerich 1846; Hölscher, Gymnasialprogr., Herford 1872; Krafft und Crecelius, Beiträge zur Gesch. des Humanismus am Niederrhein und in Westfalen, H. 2; Nordhoff, Denkwürdigkeiten aus dem münsterischen Humanismus, 1874; Reichling, Zeitschr. für vaterl. Gesch. (Münster 1878) Bd. 36.