ADB:Lindau, Wilhelm Adolf

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Artikel „Lindau, Wilhelm Adolf“ von Franz Schnorr von Carolsfeld in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 664, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lindau,_Wilhelm_Adolf&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 10:21 Uhr UTC)
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Lindau: Wilhelm Adolf L., Schriftsteller, geboren zu Düsseldorf am 24. Mai 1774, † in Dresden am 1. Juni 1849, widmete sich erst zu Jena, dann zu Göttingen dem Studium der Rechtswissenschaft. Nachdem er seine Universitätsstudien vollendet hatte, sollte er nach dem Wunsche seiner Familie, obwol der juristische Beruf seinen Neigungen nicht entsprach, in Wetzlar und Regensburg die Reichspraxis erlernen; als dieser Plan jedoch wegen der eintretenden politischen Umwälzungen aufgegeben worden war, sah er sich nicht mehr gehindert, die schriftstellerische Thätigkeit zu seinem Lebensberufe zu machen. Nach einem mehrjährigen Aufenthalte in Meißen ließ er sich 1806 in Dresden nieder, wo er während des russischen Gouvernements bis zu der 1815 erfolgten Rückkehr des Königs von Sachsen in sein Land als Polizeiinspector fungirte. Nur vorübergehend gab er in der Folgezeit seinen Dresdener Wohnsitz auf, indem er sich in den J. 1832–34, während er mit Herausgabe des Brockhaus’schen „Conversations-Lexikons der neuesten Zeit und Literatur“ (4 Bde., 1832–34) beschäftigt war, in Leipzig aufhielt. – Die Zahl seiner schriftstellerischen Arbeiten ist eine sehr große. Unter ihnen befinden sich neben eigenen belletristischen und historischen Werken auch viele Uebersetzungen und Bearbeitungen von Schriften ausländischer, namentlich englischer Autoren, u. a. Walter Scotts. Seine „Darstellung der Ereignisse in Dresden, im Jahr 1813. Von einem Augenzeugen“ (zuerst veröffentlicht in den „Europäischen Annalen“; dann zu Dresden im J. 1816 als Ergänzungsband zu v. Odeleben’s Schrift: „Napoleons Feldzug in Sachsen“), beruht auf eigenen Tagebuchnotizen. Wie gründlich er sich mit dem Studium moderner Sprachen beschäftigte, beweist die von ihm unter dem Namen Joseph Aldoni herausgegebene „Portugiesische Sprachlehre“ (1813). Einem ganz anderen schriftstellerischen Fache gehören seine in mehrfachen Bearbeitungen erschienenen Beschreibungen der Stadt Dresden und ihrer Umgegend an.

Meusel, G. T. F. A. Ebert’s handschriftl. Nominalexcerpte, Bd. II. (Manuscript der kgl. öff. Bibliothek zu Dresden, R 176), S. 568. Joh. W. S. Lindner, Taschenbuch für Literatur und Kunst im Kgr. Sachsen. Jahrgang 1. Dresden 1825, S. 52. Neuer Nekrolog, 27. Jahrgang, Thl. II. 1851, S. 1241 ff.